Tegucigalpa/Miami. Angesichts des immer häufigeren und unvorhersehbaren Extremwetters und der dadurch ausgelösten Naturkatastrophen in der Karibik hat Honduras eine neue Initiative ins Leben gerufen, um die Dörfer und Gemeinden besser vorzubereiten und zu schützen.
Der Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernandez Alvarado, unterzeichnete am 3. März eine Kooperationsvereinbarung mit Malteser International und legte damit den Grundstein für ein gemeinsames Projekt zur Katastrophenvorsorge und Anpassung an den Klimawandel im Süden seines Landes.
In enger Zusammenarbeit mit der staatlichen Kommission für Katastrophenhilfe (COPECO) wird Malteser International das Land bei der Einführung nationaler Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge auf Dorf- und Gemeindeebene unterstützen.
„Honduras ist eines der weltweit am stärksten von Überschwemmungen und Hurrikans betroffenen Länder. Aufgrund seiner geographischen Lage und sozioökonomischer Besonderheiten gilt Honduras zudem als eines der Länder, die weltweit am stärksten den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt sind“, erläutert Ravi Tripptrap, der Geschäftsführende Direktor von Malteser International Amerika. „Die Berge und Küsten des Landes sind in der Regenzeit verstärkt den Stürmen und Überflutungen und im Sommer extremen Dürren ausgesetzt. Diese Phänomene sind immer häufiger zu beobachten und immer schwieriger vorherzusehen. Im Laufe der Geschichte des Landes haben extreme Wettereignisse in Honduras nicht nur enorme menschliche, soziale, wirtschaftliche und ökologische Verluste und Schäden verursacht, sondern sie stellen auch ein fundamentales Risiko für die nachhaltige Entwicklung des Landes dar.“
Die zunächst im Rahmen eines Pilotprojektes durchgeführten Aktivitäten werden zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls auch auf andere Regionen ausgeweitet werden. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und stellt auf diese Weise die Nachhaltigkeit des Prozesses sicher. Die Regierung von Honduras unterstützt die erste Phase des Projektes finanziell mit 30.000 USD.
Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt gemeinsam durch die honduranische Assoziation des Malteserordens und Malteser International Amerika unter größtmöglicher Beteiligung nationaler Akteure, um auf diese Weise das Netzwerk und den Austausch innerhalb des Landes zu stärken.
„Wir konzentrieren uns auf eine integrierte Entwicklung des ländlichen Raumes, um die lokalen Kapazitäten und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden langfristig zu stärken“, sagt Bernard Casanova, Präsident der honduranischen Assoziation des Malteserordens. „In diesem Zusammenhang werden wir uns auch um Bereiche wie Gesundheit, Ernährungssicherheit, Wasser- und Sanitärversorgung sowie Hygiene kümmern.“
Malteser International verfügt nicht nur in anderen lateinamerikanischen Ländern wie Haiti, Mexiko und Kolumbien über Erfahrungen mit Projekten der Katastrophenvorsorge und des Klimawandels, sondern setzt sich auch weltweit in Ländern wie Vietnam, Indien, Myanmar und Kenia für einen besseren Schutz der Bevölkerung vor Katastrophen ein.