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Irak: Mehr als drei Millionen Menschen auf der Flucht

Mit einem mobilen medizinischen Team seiner lokalen Partnerorganisation TCCF stellt Malteser International die Gesundheitsversorgung von tausenden Vertriebenen in den Dörfern rings um Erbil sicher. Foto: Carmen Wolf

Krankheiten verbreiten sich sehr schnell zwischen den Flüchtlingen in ihren völlig überfüllten Unterkünften. Die Arbeit des medizinischen Teams ist daher auch wichtig, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Foto: Carmen Wolf

Nothilfe-Referentin Nicole Müller (rechts) beim Besuch der Apotheke im Gesundheitszentrum im Camp Beservi II bei Dohuk. Foto: Carmen Wolf

In Erbil haben viele Binnenflüchtlinge in einem halbfertigen Einkaufszentrum in dem hauptsächlich von Christen bewohnten Stadtteil Ainkawa Zuflucht gesucht. Foto: Carmen Wolf

Erbil/Köln. Rund ein Jahr nach der Massenflucht aus Mossul und dem Sindschar-Gebirge  sind inzwischen mehr als drei Millionen Menschen im Irak auf der Flucht vor der Terrormiliz ISIS. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass weitere 1,7 Millionen bis Ende des Jahres dazukommen werden. Malteser International plant daher, seine mobile medizinische Hilfe auszuweiten.  „Wir bleiben mit unseren Hilfsmaßnahmen mobil, um rasch und effektiv auf neue Flüchtlingsbewegungen reagieren und den Notleidenden die nötige Hilfe zukommen lassen zu können“, so Malteser International Nothilfe-Referentin Nicole Müller kurz nach ihrer Rückkehr aus dem Nordirak. Neben der medizinischen Versorgung von Vertriebenen und Flüchtlingen durch ein mobiles medizinisches Team in und um Erbil sowie in Gesundheitszentren in zwei Flüchtlingslagern in der Region Dohuk möchte die Hilfsorganisation weitere mobile Kliniken auch in südlicheren Regionen mit einer steigenden Anzahl von Vertriebenen einsetzen.

„Nur knapp zehn Prozent aller Flüchtlinge leben derzeit in Lagern, der Großteil ist bei Familienangehörigen, in Hotels, Privatunterkünften oder auch weiterhin an öffentlichen Plätzen untergekommen“, so Müller. „Mit mobilen medizinischen Teams erreichen wir auch die Menschen außerhalb der Camps, die ansonsten  keinen Zugang zu einer Gesundheitsversorgung haben.“ In den medizinischen Teams von Malteser arbeiten ausschließlich irakische Vertriebene.

Gleichzeitig ist auch die humanitäre Not in den Flüchtlingscamps groß, und die Zahl der Bewohner wird weiter ansteigen. „In den beiden von uns betreuten Lagern leben derzeit insgesamt 25.000 Vertriebene; 90 Prozent davon sind Jesiden, die aus dem Sindschar-Gebirge geflohen sind. Die meisten von ihnen können und wollen nicht zurück in ihre Heimatdörfer, weil dort alles zerstört ist.“, so Müller. „Hinzu kommen täglich neue Vertriebene aus den umkämpften Gebieten. Außerdem werden in naher Zukunft auch viele Vertriebene, die bisher in Hotels oder Motels gelebt haben, Unterkunft in den Camps suchen, da ihre Ressourcen allmählich knapp werden, falls sie keine Arbeit finden konnten.“  

Viele der Vertriebenen leiden derzeit aufgrund der großen Hitze mit Temperaturen von bis zu 50 Grad unter Durchfallerkrankungen, immer häufiger sind auch Hautkrankheiten wie Krätze. „Ein großes Problem stellt auch die Wasserversorgung der Flüchtlinge dar“, so Müller.  Außerhalb Erbils versorgt Malteser International daher  gemeinsam mit der dänischen Flüchtlingshilfe DRC (Danish Refugee Council) rund 800 Familien mit sauberem Trinkwasser.

Malteser International ist bereits seit August 2014 im Nordirak im Einsatz und hat in den vergangenen zwölf Monaten in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern rund 45.000 verletzte und erkrankte Vertriebene behandelt sowie Nothilfe- und Hygienekits mit lebenswichtigen Hilfsgütern an knapp 10.000 Menschen verteilt.

Achtung Redaktionen: Nicole Müller, Nothilfe-Referentin von Malteser International, steht für Interviews zur Verfügung. Tel. +49 221 9822-155, petra.ipp(at)malteser-international(dot)org

Fotos und Reportagen aus dem Nordirak stehen in der Mediathek zum Download zur Verfügung. 

Für die Ausweitung seiner Hilfsmaßnahmen für die Vertriebenen und Flüchtlinge im Irak ist Malteser International dringend auf Spenden angewiesen:

Verwendungszweck: Irak/Nahost

Ihr Kontakt

Katharina Kiecol
+49-(0)221-9822-7181
Email: katharina.kiecol(at)malteser-international.org

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