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Kenia: "Warum ist eine Toilette wichtig, damit ich gesund bleibe?"

Malteser International feiert Welttoilettentag mit Schulaufklärung und Grundsteinlegung für eine neue Latrine

Illeret, eine schwer zugängliche Region am Turkanasee im dürregeplagten Norden des Landes, drei Tagesreisen von der Hauptstadt Nairobi und nur wenige Kilometer von der äthiopischen Grenze entfernt. Das Klima hier ist sehr trocken, das Wasser aus dem Turkana-See, dem größten Binnengewässer des Landes, stark soda- und salzhaltig und die Vegetation sehr karg. In der Stadt Illeret und den umliegenden Dörfern wohnen rund 15.000 Halbnomaden vom Stamm der Dassanach. Sie züchten traditionell Kühe, Schafe, Ziegen und Kamele. Die Hygieneverhältnisse in der Region sind weit entfernt von westlichen Standards. Bereits seit dem Jahr 2013 setzt sich Malteser International in der Region für eine bessere Wasser- und Sanitärversorgung der Bewohner ein.  

Am 19. November feierte Malteser International hier mit den Schulkindern den Welttoilettentag. Mit Liedern und einem Zeichenwettbewerb klärten die Malteser die Kinder in der Grundschule von Illeret darüber auf, wie wichtig es für ihre Gesundheit ist, Latrinen zu nutzen und sich nach dem Latrinenbesuch die Hände richtig mit Seife zu waschen. „Laut der World Toilet Organisation sterben weltweit mehr Kinder an Durchfallerkrankungen, die oft auf eine unzureichende sanitäre Versorgung zurückzuführen sind, als an HIV/AIDS, Malaria und Masern zusammen“, berichtet Dr. Günter Hartmann, Malteser International Programmkoordinator in Illeret. „Zudem sind saubere und sichere Toiletten auch für Mädchen ganz besonders wichtig“, betont er. „Denn in vielen Ländern verlassen sie die Schule früher oder fehlen Monat für Monat für mehrere Tage, wenn sie ihre Periode haben, weil es an den Schulen keine Toiletten gibt.“ 

Hygieneaufklärung mit Liedern und Zeichenwettbewerb

In den Liedern, welche die Schüler an diesem Tag lernten, ging es hauptsächlich um Gesundheit, Umwelt und persönliche Hygiene. Sie wurden nicht nur auf Kiswahili, sondern auch im lokalen Dassanach vorgetragen. Da die Kinder die Texte mit nach Hause nehmen durften, kamen die wichtigen Botschaften auch bei ihren Familien und in der gesamten Gemeinde an. Beim Zeichenwettbewerb war es die Aufgabe der Kinder, in Bildern die Gefahren darzustellen, die sich durch die Übertragung und Verbreitung von Keimen ergeben, wenn keine Latrine benutzt wird.  Der Preis für die zehn besten Künstler waren Schulhefte, Stifte und Radiergummis, alles Dinge, die eigentlich selbstverständlich sind, an denen es aber in Illeret mangelt. Die drei Gewinner durften sich zusätzlich noch über ein Springseil freuen, das sie sofort nutzten, um im Takt der neu gelernten Lieder zu hüpfen und die Botschaften zu verinnerlichen.

Händewaschen mit Seife

Zum Abschluss der Aufklärung in der Schule mussten die Schüler noch das richtige Händewaschen zum Schutz vor Infektionen üben. „Wir haben ihnen erklärt, wie wichtig Seife zum Händewaschen ist“, berichtet Hartmann. „Neben den von uns gebauten Latrinen gibt es auch immer Einrichtungen zum Händewaschen und Seife.“ Zudem lernten die Kinder, dass es auch wichtige Zeiten zum Händewaschen gibt, wie beispielsweise nach jedem Besuch der Latrine, aber auch vor dem Essen oder dem Verarbeiten von Lebensmitteln. 

Spatenstich für die neue Latrine

Am Nachmittag war die gesamte Dorfgemeinschaft zum ersten Spatenstich und zur Grundsteinlegung für die neue Gemeinde-Latrine eingeladen. Um sicherzustellen, dass die Latrine auch immer sauber gehalten wird, wählten alle anwesenden Dorfbewohner aus ihrer Mitte fünf Mitglieder aus, die zukünftig für die Sauberkeit und die ordentliche Nutzung der Anlage zuständig sind. Außerdem müssen sie auch darauf achten, dass die Benutzer der Latrine sich anschließend ihre Hände mit Wasser und Seife waschen. „Insgesamt war der Toilettentag 2015 in Illeret ein voller Erfolg“, so Hartmanns Fazit.

„Die Gemeinde war eng eingebunden, hat sich aktiv beteiligt und wird nun auch selbst ihren Teil dazu beitragen, um zu verhindern, dass Keime aufgrund mangelnder Hygiene übertragen werden und Krankheiten verursachen.“ Malteser International wird seine Hilfe in Illeret in den kommenden Jahren weiter ausbauen.

Ihr Kontakt

Katharina Kiecol
+49-(0)221-9822-7181
Email: katharina.kiecol(at)malteser-international.org

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