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Kampf gegen Ebola: Aufklärung, Prävention und medizinische Versorgung

Das Ebolavirus gehört zu den gefährlichsten Erregern der Welt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben durchschnittlich 50 Prozent der an Ebola erkrankten Menschen. Die Sterblichkeitsrate schwankte in der Vergangenheit je nach Art des Ebolavirus und den medizinischen Gegebenheiten zwischen 25 und 90 Prozent.

Beim bisher größten Ausbruch in Westafrika infizierten sich zwischen 2014 und 2016 ca. 28.000 Menschen mit dem Virus, von denen mehr als 11.000 an den Folgen der Erkrankung starben. In der Demokratischen Republik Kongo kam es zwischen 2018 und 2020 zu größeren und in den Folgejahren zu mehreren lokalen Ausbrüchen. Das Virus bleibt eine ständige Bedrohung.

Malteser International ist lange Jahre in bedrohten Ländern wie Guinea oder Liberia aktiv gewesen und unterstützt heute gerade in der DR Kongo und in Uganda die Menschen im Gesundheitsbereich und im Kampf gegen die Krankheit mit Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen sowie mit Schutzausrüstungen und anderen Hilfsmitteln. Erfahren Sie mehr über Symptome sowie Behandlung von Ebola und wie wir uns dafür einsetzen, die Krankheit einzudämmen.

Was ist Ebola?

Ebola ist eine seltene und lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die durch das gleichnamige Ebolavirus (EV) ausgelöst wird und zu den viralen hämorrhagischen Fiebererkrankungen (kurz VHF) zählt. Das Virus befällt neben Menschen auch Schweine und insbesondere Primaten wie Gorillas und Schimpansen sowie Fledermäuse. Ebola äußert sich zunächst in grippeähnlichen Symptomen und kann im Krankheitsverlauf bis zum Organversagen oder Entzündungen des Gehirns und unbehandelt in der überwiegenden Mehrzahl zum Tode führen. Bisher ist das Ebolafieber ausschließlich in afrikanischen Ländern südlich der Sahara aufgetreten.

Unterscheidung der Ebola-Spezies: Zaire-Virus, Sudan-Virus und weitere Varianten

Das Ebolavirus ist eine Gattung der sogenannten Filoviren und lässt sich in fünf Spezies unterteilen: Zaire, Sudan, Taï Forest (ursprünglich Côte d’ivoire-Ebolavirus), Bundibugyo und Reston. Die Spezies sind jeweils nach dem Ort benannt, an dem sie zum ersten Mal festgestellt wurden. Während die ersten vier Spezies aufgrund ihrer hohen Letalität („Tödlichkeit“) und ihrer Infektionsgefahr nach der Biostoffverordnung der höchsten Risikogruppe zugewiesen sind, ist das Reston-Virus als einzige der fünf Spezies für Menschen ungefährlich. Diese Variante betrifft vor allem Schweine und Makaken, löst bei Menschen hingegen keinerlei Krankheitssymptome aus.

Das Zaire-Virus ist die wahrscheinlich bekannteste Variante des Ebolavirus und in den meisten Fällen gemeint, wenn verkürzt von Ebola die Rede ist. Mit einer Letalitätsrate von 60 bis 90 % handelt es sich um das gefährlichste Virus aus der Familie der Filoviren. Zum ersten Mal wurde die Spezies im Jahr 1976 in Zaire (heute: die Demokratische Republik Kongo) festgestellt. Bei dem Ausbruch starben 280 der 318 infizierten Personen.

Das Sudan-Virus, das im September 2022 erneut in Uganda ausgebrochen ist, ist eine schwere, für Menschen oft tödliche Variante des Ebolavirus. Seit der Entdeckung der Spezies in 1976 gab es insgesamt sieben Ausbrüche. Die Fallsterblichkeit des Sudan-Virus variierte dabei zwischen 41 und 100 %. Die Diagnose dieser Variante kann sich mitunter als schwierig erweisen, weil sie im frühen Stadium anderen Infektionskrankheiten wie Malaria oder Typhus ähnelt.

Übertragung und Ansteckung mit Ebola

Übertragen wird Ebola durch direkten körperlichen Kontakt zu Infizierten oder Verstorbenen, insbesondere durch Blut, Speichel, Schweiß, Urin oder andere Körperflüssigkeiten. Eine Übertragung durch die Luft, genannt Aerosolübertragung, findet beim Ebolavirus nicht statt. Erst mit dem Auftreten der ersten Symptome gilt ein infizierter Mensch als ansteckend. Je stärker die Symptome im Krankheitsverlauf auftreten, desto höher ist auch die Ansteckungsgefahr.

Auch durch den Kontakt mit Tieren kann eine Übertragung erfolgen. Vor allem Affen, Fledermäuse, Antilopen und Stachelschweine gehören zu den Tierarten, bei denen Übertragungen auf den Menschen bekannt sind. Es wird angenommen, dass das Virus durch den Kontakt und Verzehr erkrankter Tiere in die menschliche Bevölkerung eingeführt wurde. Nach bisherigem Wissenstand ist dieser Übertragungsweg häufig der Auslöser von Epidemien.

Für medizinische Mitarbeitende, Ärztinnen und Ärzte sowie Angehörige, die infizierte Personen behandeln und pflegen, besteht eine besonders hohe Ansteckungsgefahr, wenn die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen nicht eingehalten werden. Patienten und Patientinnen sollten deswegen streng isoliert und direkter körperlicher Kontakt zu ihnen vermieden werden. Das Gleiche gilt für Gegenstände wie Kleidung oder Bettwäsche, die möglicherweise mit den Körperflüssigkeiten der Infizierten in Kontakt gekommen sind. Auch bei Bestattungen ohne die empfohlenen Hygienemaßnahmen kann es durch den Kontakt mit dem Körper der Verstorbenen zu einer Übertragung des Virus kommen.

So macht sich das Ebolafieber bemerkbar: frühe Symptome und Krankheitsverlauf

Die Inkubationszeit von Ebola, also die Zeitperiode von der Ansteckung bis zum Auftreten der Symptome, beträgt zwei bis 21 Tage. Zunächst leiden die Infizierten an grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, körperlicher Erschöpfung, Muskel-, Kopf- und Halsschmerzen. Auch Magenschmerzen, Erbrechen und Durchfall können innerhalb der ersten drei bis zehn Tage auftreten. Im Krankheitsverlauf kann es zu schwerwiegenden Symptomen wie Organversagen, inneren und äußeren Blutungen, Atemnot und Delirium kommen. Bei vielen Todesfällen durch Ebola ist die Ursache Organversagen.

In Einzelfällen kann es nach überstandener Krankheit zu Langzeitschäden kommen. Das Post-Ebola-Syndrom umfasst Symptome wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Augenerkrankungen sowie Schädigungen des zentralen Nervensystems. Ein internationales Forscherteam um Mory Keita von der WHO stellte im Rahmen einer Beobachtungsstudie ebenfalls fest, dass Ebola-Überlebende bis zu einem Jahr nach der Genesung eine fünffach höhere Sterblichkeitsrate aufweisen. Die Todesursache lässt sich aufgrund mangelnder Langzeitstudien nur schwer feststellen. Marylyn Addo, Forscherin und Infektiologin, stellte die Hypothese auf, dass Nierenschäden und daraus resultierendes Nierenversagen eine der tödlichen Langzeitfolgen nach einer Ebola-Erkrankung seien.

Untersuchung und Diagnose von Ebola

Das Ebolavirus ist bei einer bloßen Betrachtung der Symptome oftmals nur schwer von anderen Infektionskrankheiten wie Malaria, Typhus oder Meningitis zu unterscheiden. Auch die Symptome einer Schwangerschaft können dem Ebolafieber ähneln. Um eine gesicherte Diagnose zu erhalten, ist die Durchführung spezieller diagnostischer Tests notwendig. Dazu gehören:

  • ein RT-PCR-Test, bei dem eine Blutprobe der Betroffenen entnommen und per Real-Time-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) auf Virus-RNA untersucht wird
  • ein Antigennachweis über ELISA (Enzyme Linked Immunsorbent Assay), der über Speichel-, sicherer aber über Blutproben erfolgt
  • ein Antikörpernachweis
  • Viruskultivierung


Ein Schwerpunkt bei der Diagnostik des Fiebers wird jedoch auf den RT-PCR-Test sowie den Antigennachweis gelegt. Der Antikörpernachweis gilt als nicht gesichert, da nicht alle erkrankten Patientinnen und Patienten nachweisbare Antikörper entwickeln und es zu Kreuzreaktionen mit anderen Antigenen als denen des Ebolavirus kommen kann. Viruskultivierung ist in den von der Epidemie betroffenen Gebieten praktisch nicht durchführbar, da die dafür notwendige Sicherheitsstufe nicht eingehalten werden kann.

Behandlung von Ebola-Patienten: Schutzimpfungen und therapeutische Maßnahmen

Während des Ebola-Ausbruchs in der DR Kongo in den Jahren 2018 bis 2020 wurden erstmals verschiedene experimentelle Therapeutika eingesetzt und im Rahmen eine Studie evaluiert. Dabei zeigte sich für zwei Antikörper-Präparate, Inmazeb und Ebanga, eine hohe Wirksamkeit gegen das Zaire-Ebolavirus. Ende des Jahres 2020 wurden die monoklonalen Antikörper von der US Food and Drug Administration (FDA) zur Behandlung des Ebolafiebers offiziell anerkannt.

Im Jahr 2019 erfolgte die Zulassung des Ebola-Impfstoffes Ervebo für Europa durch die Europäische Kommission. 2020 wurde der Impfstoff von der FDA offiziell anerkannt und von der WHO für den Einsatz bei Personen über 18 Jahren, ausgenommen schwangere und stillende Frauen, qualifiziert. Bereits über 350.000 Menschen wurden in Guinea sowie in den Ebolafieber-Ausbrüchen von 2018 bis 2020 in der DR Kongo mit Ervebo geimpft. Seit Januar 2021 ist der Impfstoff global erhältlich. 2020 wurde der 2-Komponenten-Impfstoff Zabdeno-und-Mvabea, der bei Personen von einem Jahr und älter eingesetzt werden soll, von der Europäischen Zulassungsbehörde EMA für Europa zugelassen. Das Pharmaunternehmen Janssen arbeitet gemeinsam mit der WHO an der Präqualifizierung des Impfstoffes, um einen breiteren Zugang zur Schutzimpfung in den afrikanischen Ländern voranzutreiben.

Der Ervebo-Impfstoff ist zwar gegen die Zaire-Spezies hochwirksam, bietet nach aktuellen Erkenntnissen der WHO allerdings keinen Schutz gegen das Sudan-Virus. So gibt es für diese Variante des Ebolavirus bislang keinen wirksamen Impfstoff. Die WHO gab jedoch Ende September 2022, unter anderem als Reaktion auf den jüngsten Ausbruch der Variante in Uganda, bekannt, an mindestens sechs möglichen Impfstoffen gegen die Sudan-Spezies zu arbeiten. Drei dieser Impfstoffe stehen in Uganda für klinische Studien bereit.

Neben den Schutzimpfungen wird die Erkrankung auch symptomatisch bzw. Symptom-lindernd behandelt, um den Verlauf der Krankheit zu mildern. Je nach Schweregrad der Erkrankung werden folgende Behandlungsmaßnahmen angewendet:

  • Infusionen zur Stabilisierung des Flüssigkeits-, Glukose- und Elektrolythaushalts
  • fiebersenkende Mittel
  • Schmerzmittel
  • Medikamente gegen Durchfall und Erbrechen
  • Antibiotika
  • Medikamente zur Stabilisierung des Blutdrucks

September 2022: aktueller Ausbruch des Sudan-Ebolavirus in Uganda

Am 20. September 2022 gab das ugandische Gesundheitsministerium einen Ausbruch des Sudan-Ebolavirus bekannt, nachdem am 19. September im zentralugandischen Distrikt Mubende der erste Krankheitsfall bestätigt wurde. Die seltene Sudan-Spezies ist seit dem letzten Ausbruch im Jahr 2014 in der Demokratischen Republik Kongo weltweit einige Jahre nicht mehr aufgetreten. In Uganda ist es der erste Ausbruch einer Ebola-Variante seit 2012.

Nach aktuellem Stand (12. November 2022) gibt es 139 bestätigte Erkrankungen, 55 bestätigte Todesfälle und 21 weitere Todesfälle, die ebenfalls mit dem Ausbruch in Verbindung gebracht werden. Bislang wurden die Ebola-Fälle in sieben ugandischen Distrikten verzeichnet, wobei der Distrikt Mubende mit über 50 % der bestätigten Fälle am stärksten betroffen ist. 

Aktuell arbeiten zahlreiche Expertinnen und Experten sowie Organisationen daran, den Ausbruch in Uganda unter Kontrolle zu bringen. Laut Angaben des RKI sollen zur Eindämmung experimentelle Impfstoffe eingesetzt werden, da es für die Sudan-Variante bislang keine zugelassenen wirksamen Therapeutika gibt. 

Malteser International setzt sich vor Ort ebenfalls dafür ein, dem Ausbruch der tödlichen Infektionskrankheit entgegenzuwirken. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wird der Distrikt Arua darin unterstützt sein medizinisches und nicht-medizinisches Personal in Präventionsmaßnahmen und Nachverfolgung zu schulen. Schutzausrüstung, Thermometer, Desinfektionsmittel und weiteres medizinisches Equipment werden für das Gesundheitspersonal bereitgestellt, die u.a. die Körpertemperatur der Menschen an der Grenze misst, um weitere Fälle frühzeitig erkennen zu können. Unser lokaler Partner CAFOMI stellt vor Ort Informationsmaterial bereit und veranstaltet Trainings, um über die Ansteckungswege des Virus aufzuklären.

 

Weitere Ebola-Ausbrüche in Afrika und Epidemien der letzten Jahre

Zum bisher größten Ausbruch des Ebolafiebers (Stand: Juni 2021) kam es in Westafrika in den Jahren 2014 bis 2016, darunter vor allem in Liberia, Guinea und Sierra Leone, mit rund 28.000 Erkrankten und mehr als 11.000 Todesfällen. Im März 2016 wurde die Epidemie von der WHO für beendet erklärt. Ein Land gilt als frei von Ebola, wenn für die Dauer von 42 Tagen (zwei maximale Inkubationszeiten) keine weiteren Ebola-Fälle auftreten. Dennoch sollte auch nach Ablauf dieser Zeitperiode eine erhöhte Wachsamkeit bestehen, um spät auftretende Ebola-Fälle schnell erkennen und eine erneute Ausbreitung des Virus verhindern zu können.

In der Zeit von 2018 bis 2020 kam es in der DR Kongo in den Provinzen Nord-Kivu, Ituri und Sud-Kivu zum zweitschwersten Ebola-Ausbruch, der je dokumentiert wurde. Über einen Zeitraum von zwei Jahren breitete sich das Virus drastisch aus, erfasst wurden über 3.300 Erkrankungsfälle, von denen mehr als 2.100 tödlich endeten. Nachdem es im Juni 2019 auch im benachbarten Uganda zu ersten Ebola-Fällen kam, rief die WHO im Juli 2019 aufgrund des Gesundheitsrisikos die gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite aus. Die Epidemie wurde erst im Juni 2020 für beendet erklärt, nachdem keine Neuinfektionen mehr nachgewiesen werden konnten.

Im Februar 2021 kam es zu einem erneuten Ausbruch des Ebolafiebers in der DR Kongo sowie in Guinea. In der DR Kongo infizierten sich seit Anfang Februar 2021 nachweislich zwölf Menschen mit dem Virus, sechs von ihnen starben. Das nationale Gesundheitsministerium erklärte den Ausbruch am 3. Mai 2021 für beendet. Es handelte sich dabei um den zwölften Ausbruch in der jüngeren Geschichte der DR Kongo, die immer wieder mit Ebola und anderen Epidemien zu kämpfen hat. Auch im Jahr 2022 kam es zu lokalen Ausbrüchen in der DR Kongo.

In Guinea wurde das Virus bei einer Krankenschwester nachgewiesen, die Ende Januar 2021 verstarb. Des Weiteren kam es bei einer Besuchergruppe einer Beerdigung zu Durchfall, Erbrechen und Blutungssymptomen. Bei insgesamt 23 Personen konnte das Ebolafieber nachgewiesen werden, zwölf von ihnen starben an der Krankheit. Genetische Analysen konnten zeigen, dass der Ausbruch offenbar auf den gleichen Virenstamm zurückgeht wie die Ebola-Epidemie 2014 bis 2016 in Westafrika. Da heute wirksame Impfstoffe und Medikamente gegen das Zaire-Ebolavirus zur Verfügung stehen, konnten Maßnahmen zur Eindämmung bei diesem erneuten Ausbruch des Virus besser und schneller greifen. Ende Februar 2021 wurde mit Ringimpfungen begonnen, mehrere tausend Menschen im Umfeld der Erkrankten wurden geimpft. Da bis zum Ablauf des 42-Tage-Countdowns keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet wurden, wurde der Ausbruch in Guinea am 19. Juni für beendet erklärt.

Welche Maßnahmen werden zur Eindämmung und Prävention eines Ebola-Ausbruchs getroffen?

Zur Prävention und Eindämmung eines Ebola-Ausbruchs müssen schnellstmöglich Maßnahmen greifen, um die Infektionskette nachzuverfolgen und die Weiterverbreitung zu unterbinden. Dazu wird geklärt, mit wem die betroffene Person zuvor Kontakt hatte, um möglicherweise infizierte Menschen zu überwachen und bei Ausbruch der Symptome direkt Maßnahmen ergreifen zu können.

Auch die Kontaktpersonen werden über Vorsichtsmaßnahmen aufgeklärt, um sich selbst vor der Ansteckung zu schützen. Sobald ein Verdacht auf Ebola besteht, wird der Patient oder die Patientin in Isolierstationen oder Ebola-Behandlungszentren in Kliniken untergebracht. Wichtig sind darüber hinaus die weiteren Maßnahmen.

  • Reinigung, Desinfektion oder Entsorgung von womöglich durch Körperflüssigkeiten kontaminierten Gegenständen
  • Ausstattung des medizinischen Personals mit einer besonderen Schutzausrüstung in Krankenhäusern und mobilen Kliniken
  • Strenge Sicherheitsvorkehrungen für Krankentransporte
  • Würdevolle Bestattung der Verstorbenen unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen
  • Impfung des medizinischen Personals
  • Ringimpfungen zum Schutz von Angehörigen und anderen Kontaktpersonen von Ebola-Erkrankten

Bei einer Studie der WHO und des Nationalen Forschungsinstituts der Demokratischen Republik Kongo von August 2018 bis März 2019, bei denen 91.492 Erst- und Zweitkontakte infizierter Menschen sowie 28.888 Ärztinnen und Ärzte und Helfende geimpft und schließlich die Daten von 93.965 Risikopatienten erhoben wurden, ergab sich eine Wirksamkeit der Ringimpfungen von 97,5 Prozent.

Auch die Überlebenschancen erkrankter Menschen stiegen nach einer Impfung. Die Ringimpfungen werden in der Folge hochgehandelt und geben Hoffnung auf eine wirkungsvolle Eindämmung von Ebola-Ausbrüchen.

Die Maßnahmen können allerdings nur greifen, wenn die Bevölkerung um das richtige Verhalten mit Erkrankten und der Krankheit wissen. Aufklärungsmaßnahmen gehören daher zu den langfristig wichtigsten Präventionsmaßnahmen.

Durch ein verbreitetes Wissen über den Schutz vor der Krankheit, ihre Symptome und den Umgang mit einer möglichen Infektion können zukünftige Epidemien vermieden werden. Hygienetrainings, ein verbesserter Zugang zu sauberem Trinkwasser und die Verfügbarkeit von Gesundheitseinrichtungen sowie ein geregeltes Abfallmanagement in Dörfern und Gesundheitseinrichtungen tragen darüber hinaus zu einer Reduzierung des Epidemierisikos bei.

Unser Einsatz gegen Ebola: Aufklärung, Prävention und medizinische Hilfe

Schon seit vielen Jahren ist Malteser International in den von Ebola bedrohten Ländern aktiv, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern oder einzudämmen, unter anderem in Guinea und Liberia sowie der DR Kongo.

Dabei kommt der Sensibilisierung für das Ebola-Virus sowie der Aufklärung über geeignete Präventionsmaßnahmen die größte Bedeutung zu. Während der letzten verheerenden Ebola-Epidemien in Guinea und Liberia sowie bei den jüngeren Ausbrüchen seit 2018 in der DR Kongo haben wir die Bewohner und Bewohnerinnen über Infektionsrisiken, Vorbeugung durch Körper- und Lebensmittelhygiene sowie angemessenes Verhalten im Fall des Auftretens von Symptomen informiert.

Bei unseren Sensibilisierungskampagnen in der Bevölkerung verfolgen wir einen partizipativen Ansatz: Mit der sogenannten People First Impact-Methode (P-FIM) stellen wir die Menschen in den Mittelpunkt der Maßnahmen und hören den Gemeinden zunächst einmal zu. Ziel ist es, ihr Verständnis der Krankheit und schon vorhandener Hygienemaßnahmen nachzuvollziehen.

Nur so können mögliches Misstrauen und Vorurteile abgebaut und gemeinsam mit den Menschen wirksame Maßnahmen entwickelt werden, die auf Verständnis stoßen und von den Gemeinden mitgetragen werden. In einem unserer englischsprachigen Artikel lesen Sie mehr zu P-FIM und Ebola. Weitere Maßnahmen umfassen interaktive Radiosendungen und Lieder, um auf die Krankheit aufmerksam zu machen, Tür-zu-Tür-Sensibilisierung und die Verteilung von Postern und Flyern.

Im Sinne der Prävention führen wir regelmäßig Weiterbildungen für medizinisches Personal durch und richten in den von Ausbrüchen bedrohten Städten Schutzmaßnahmen ein, um Ansteckungen zu verhindern und erste Symptome frühzeitig feststellen zu können. Schulungen des Gesundheitspersonals und der nationalen Gesundheitsmanagement-Teams sollen grundsätzlich helfen, die Prävention und Kontrolle von Ebola und anderen Infektionskrankheiten zu verbessern.

Zu unserem ganzheitlichen Ansatz gehört auch die Schaffung verbesserter Wasser- und Sanitäreinrichtung sowie die Sensibilisierung für Hygienepraktiken. Des Weiteren richten wir Gesundheitszonen mit Notfallvorräten wie Schutzausrüstung, Testmaterial und Medikamenten ein, die im Falle eines neuen Ausbruchs schnell zum Einsatz kommen können. Eine Isolationseinheit steht in unseren Einsatzregionen ebenfalls für den Fall eines Ausbruchs bereit. Zusätzlich liefern wir Schutzausrüstungen und -anzüge an Gesundheitszentren, um das Pflegepersonal vor der Ansteckung zu schützen.

Spenden Sie für unsere Hilfsprojekte gegen Ebola

Die von Ebola bedrohten Länder sind dringend auf weitere Unterstützung angewiesen. Mit Ihrer Spende können Sie uns beim Kampf gegen Ebola unterstützen. Gemeinsam kann es uns gelingen, die medizinischen und hygienischen Bedingungen in den betroffenen Regionen zu verbessern und Informationskampagnen zur Sensibilisierung für Ebola und andere Infektionskrankheiten sowie deren Prävention voranzutreiben und Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.

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09.02.2021

DR Kongo: Neue Fälle von Ebola und Lungenpest

Köln/Ariwara. Im Osten der DR Kongo ist eine Frau an den Folgen einer neu aufgetretenen Ebola-Infektion gestorben. Vor drei Monaten erst hatte die Weltgesundheitsorganisation den letzten Ebola-Ausbruch in der DR Kongo für beendet erklärt. Außerdem verstarb in der Region Ituri eine weitere Frau an der seltenen und hochgefährlichen Lungenpest. Gleichzeitig steigt die Zahl der Coronainfektionen in der DR Kongo weiter. „Prävention ist jetzt besonders wichtig, damit sich Ebola, Pest und das Coronavirus nicht gleichzeitig weiterverbreiten können“, sagt Johannes Schildknecht, Referent für die DR Kongo von Malteser International.

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12.04.2020

DR Kongo: Ebola bleibt, Corona-Pandemie auf dem Vormarsch

Nur zwei Tage bevor die Weltgesundheitsorganisation das Ende der Ebola-Epidemie in der DR Kongo verkünden wollte, wurde nach 40 Tagen ohne neue Infektionen in der Stadt Beni ein neuer Fall bekannt. In den vergangenen Jahren starben bereits 2.264 Menschen an dem gefährlichen Ebola-Virus, ca. zwei Drittel aller Infizierten. Gleichzeitig breitet sich das Coronavirus auch in der DR Kongo immer weiter aus. Bis heute sind 223 Infizierte gemeldet worden.

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02.07.2019

DR Kongo: Gefahr von weiterer Ausbreitung der Ebola-Epidemie

Köln/DR Kongo. Um zu verhindern, dass sich die Ebola-Epidemie in der DR Kongo weiter ausbreitet, baut Malteser International in der nordöstlichen Stadt Ariwara eine Isolierstation auf dem Gelände eines Krankenhauses auf. Am Wochenende gab es dort, im Dreiländereck der DR Kongo-Uganda-Südsudan, eine erste Ebola-Infizierte, die mittlerweile verstorben ist. In enger Zusammenarbeit mit dem kongolesischen Gesundheitsministerium und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird Malteser International zusätzlich Schutzanzüge an Krankenstationen verteilen und sogenannte Screening-Posten auf öffentlichen Plätzen einrichten.

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18.05.2018

Ebola-Ausbruch ist nur die Spitze des Eisbergs

Köln/DR Kongo. Der Ebola-Ausbruch in der DR Kongo hat sich am Donnerstag vom Land in die Millionenstadt Mbandaka ausgebreitet. Das Gesundheitsministerium spricht am Freitagmorgen von bereits 25 Todesfällen. Die Ebola-Epidemie ist tatsächlich aber nur die Spitze des Eisbergs. Die gewaltsamen Konflikte im Kongo haben dazu geführt, dass mittlerweile 13 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. 4,5 Millionen Menschen sind vor den Kämpfen innerhalb des Landes auf der Flucht. Diese fragile Situation ist ein hervorragender Nährboden für die Ausbreitung von Epidemien wie Ebola.

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Ihr Kontakt zum Thema Ebola:



Johannes Schildknecht

+49-(0)221-9822-7229

Email:  johannes.schildknecht(at)malteser-international.org

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