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Inklusive Katastrophenvorsorge in Vietnam

Fast acht Prozent der vietnamesischen Bevölkerung leben mit einer oder mehreren Behinderungen. Im Falle einer Naturkatastrophe sind Menschen mit Behinderungen besonders benachteiligt, da sie zum Beispiel zu spät vor einer Katastrophe gewarnt werden oder ihnen bei der rechtzeitigen Evakuierung nicht adäquat geholfen wird. Außerdem sind sie selten an der Entwicklung von Katastrophenvorsorge-Plänen sowie deren Umsetzung beteiligt.

Malteser International arbeitet seit 2012 mit Behindertenorganisationen und Regierungspartnern zusammen, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der Katastrophenvorsorge zu erhöhen.

Schwerpunkte unserer Arbeit sind:

  • Ausbildung staatlicher und nicht-staatlicher Akteure aller Ebenen in inklusiver, gemeindebasierter Katastrophenvorsorge, Projektmanagement und partizipativen Trainingsmethoden
  • Bildung eines Trainerteams als Multiplikatoren für weitere Schulungen
  • Implementierung von Pilotprojekten zur inklusiven Katastrophenvorsorge auf Gemeindeebene

Dank unserer Arbeit haben die zuständigen Regierungsbehörden, das "Ministry of Labour, Invalids and Social Affairs" (MoLISA) und das "Disaster Management Center" (DMC), erkannt, wie wichtig es ist, Menschen mit Behinderungen stärker in die Katastrophenvorsorge zu integrieren. So konnte Inklusion als ein wichtiger Bestandteil in nationalen und internationalen Leitfäden, Berichten und Gesetzestexten verankert werden. Darüber hinaus sind Menschen mit Behinderungen auch in der Zivilgesellschaft immer stärker repräsentiert.

Allerdings müssen die Fähigkeiten und die aktive Teilnahme der Regierungsbehörden am Inklusionsprozess weiter gestärkt werden müssen, um eine ganzheitliche und standardmäßige Umsetzung von inklusiver, gemeindebasierter Katastrophenvorsorge im ganzen Land zu gewährleisten. Dazu sollen Aufklärungskampagnen, Trainings und Workshops beitragen. Außerdem bauen wir ein tragfähiges Netzwerk von Trainern und Multiplikatoren in allen Regionen des Landes auf, um die weiterführende Durchführung zu fördern sowie die Qualität des Katastrophenvorsorge-Programms sicherzustellen.

Das Ziel unseres Projektes ist es, Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt an der Planung und Umsetzung von Aktivitäten in der Katastrophenvorsorge teilhaben zu lassen. Dazu stärken wir die Fähigkeiten von Behindertenorganisationen und Regierungsvertretern. Außerdem sollen Monitoring und Evaluierungsmethoden und -instrumente entwickelt sowie Erfahrungen dokumentiert werden, um die Nachhaltigkeit der begonnenen Maßnahmen zu gewährleisten. Am Ende stehen einheitliche nationale Handlungsempfehlungen und Richtlinien sowie Pilot-Implementierungsmodelle und konkrete Katastrophenvorsorge-Pläne, in denen die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen entsprechend berücksichtigt werden. 

  • Trainings staatlicher (MoLISA, DMC) und zivilgesellschaftlicher (Behindertenorganisationen) Akteure, die in den Bereichen Katastrophenvorsorge sowie Inklusion von Menschen mit Behinderung arbeiten, um deren Kapazitäten zu stärken: Strategieplanung, Schreiben von Berichten und Anträgen, Monitoring und Evaluation (M&E), Projekt- und Finanzmanagement etc.
  • Aufbau eines Pools von Trainern und Multiplikatoren, die ihre Kenntnisse in inklusiver Katastrophenvorsorge zur Lobbyarbeit nutzen, um das nationale Katastrophenvorsorge-Programm weiterzuentwickeln
  • Aufklärungskampagnen über inklusive Katastrophenvorsorge und Entwicklung von inklusiven Katastrophenvorsorge-Plänen auf Dorf-, Distrikt- und Provinzebene
  • Unterstützung und Zusammenarbeit mit DMC und MoLISA, um die Katastrophenvorsorge-Pläne umzusetzen
  • Kleinstprojekte auf Dorfebene um effektive Katastrophenvorsorgemaßnahmen zu treffen und die Resilienz der Menschen zu stärken
  • Aufbau einer Produktionseinheit, um digitale Formate (wie zum Beispiel unser Handbuch über inklusive, gemeindebasierte Katastrophenvorsorge) für Menschen mit verschiedenen Behinderungen zugänglich zu machen

Länderinfos

Hauptstadt: Hanoi
Fläche: 331.210 km²
Bevölkerung: ca. 89,7 Millionen

Projektdaten

Laufzeit: seit 2015
Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, UPS Fundation, World Child Future Foundation und Spenden
Partner: Ministry of Labour – Invalids and Social Affairs, Disaster Management Center, Behindertenorganisationen, Lift You Up Group

Letzte Änderung: August 2016

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