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Philippinen: Zwei Jahre nach dem Taifun Haiyan

Malteser International hilft mehr als 10.000 Menschen beim Neuanfang

„Wenn ich groß bin, möchte ich gerne Lehrerin werden“, erzählt die 14jährige Hecil. „Und ich möchte später als Krankenschwester arbeiten“, fügt ihre 15jährige Schwester Jania Rose hinzu. Mit ihren Eltern Corazon und Angelo leben die beiden in dem kleinen Dorf San Antonio auf der Insel Samar. Als der Taifun Haiyan, der auf den Philippinen „Yolanda“ heißt, am 8. November 2013 über die Inselwelt hinwegfegte, zerstörte er auch das direkt am Meer liegende Zuhause von Hecil und Jania Rose.

Die Familie verlor ihr gesamtes Hab und Gut. Doch heute, zwei Jahre später, blicken die beiden Mädchen wieder optimistisch in die Zukunft. „Was vergangen ist, ist vergangen. Das Leben muss weitergehen“, so Jania Rose. Ihre Familie gehörte zu den insgesamt 700 besonders bedürftigen Familien, die von Malteser International die für den Neubau eines Hauses notwendigen Baumaterialien erhalten hatten. Junge Männer hatten ihnen unter Anleitung der Malteser geholfen, ihr Haus mit einer Latrine und einer Waschstelle in etwas größerer Entfernung von der Küste wieder aufzubauen. So konnten sie bereits wenige Monate später in ihr neues Zuhause einziehen. „In unserem neuen Haus sind wir jetzt auch viel besser vor Wirbelstürmen geschützt“, erzählt die Mutter Corazon. Als im Dezember 2014 Taifun Hagupit(Ruby) über den Philippinen wütete, hielt das neue Haus dem Wirbelsturm nicht nur völlig unbeschadet stand, sondern diente auch zwei weiteren Familien, deren neues Haus noch nicht fertig war, als sichere Zuflucht.

„Im Rahmen unseres Yolanda-Wiederaufbauprogramms, welches wir gemeinsam mit der philippinischen Assoziation des Malteserordens in vier Dörfern in den besonders schwer betroffenen Regionen Samar und Bantayan umgesetzt haben, legten wir besonderen Wert auf sicheres und inklusives, das heißt barrierefreies Bauen, das sich an den individuellen Bedürfnissen der Familien orientiert“, erklärt Asien-Leiterin Cordula Wasser. „Dabei haben wir  die Dorfbewohner von Anfang aktiv an  der Planung, beim Bau der Häuser und bei der Umsetzung aller Projektmaßnahmen beteiligt.“

Insgesamt konnten wir in den Jahren 2014 und 2015 dank Unterstützung zahlreicher Spender sowie des internationalen Netzwerks des Malteserordens mehr als 10.000 Menschen mit verbesserten Lebensbedingungen bei ihrem Neuanfang helfen. Dabei haben wir gemeinsam mit der Bevölkerung nicht nur Häuser, sondern auch sanitäre Anlagen und Wasserversorgungsysteme repariert und wieder aufgebaut und die Dorfbewohner darin geschult, wie sie sich besser vor zukünftigen Katastrophen schützen und Erste Hilfe leisten können. Seit September 2015 bauen wir zusammen mit den philippinischen Maltesern in der Provinz Benguet im Norden des Landes neue Wasserversorgungssysteme, Tanks zum Auffangen von Regenwasser sowie Latrinen, um die Wasser-, Sanitär- und Hyienesituation für die Bewohner dieser Bergregion  nachhaltig zu verbessern. 

Das haben wir erreicht:

Wiederaufbau:

  • Wiederaufbau von 700 Häusern und Latrinen
  • Verteilung von 150 Reparatur- und 390 Katastrophenvorsorgekits zur Reparatur von nur teilweise zerstörten Häusern
  • Ausbildung von 22 jungen Erwachsenen aus den Dörfern zu Schreinern und Maurern
  • Verteilung von Saatgut an 38 Familien zur Anlage von Gemüsegärten


Wasserversorgung:

  • Wiederherstellung der kommunalen Wasserversorgung für mehr als 1.000 Familien in vier Dörfern und an zwei Grundschulen
  • Bau von sanitären Anlagen an einer Grundschule
  • Schulkampagnen zum Thema Händewaschen


Gesundheit:

  • Behandlung von fast 1.400 Patienten durch mobile medizinische Teams
  • Renovierung und Ausstattung von zwei Gesundheitsstationen
  • Psychosoziale Betreuung von Jugendlichen


Katastrophenvorsorge:

  • Katastrophenvorsorge- und Erste-Hilfe-Trainings für 75 Multiplikatoren
  • Verteilung von Materialien zur Frühwarnung und Rettung an vier Dorfkomitees


Nothilfe nach Taifun Hagupit (Dezember 2014):

  • Hilfe bei der rechtzeitig Evakuierung gefährdeter Familien
  • Verteilung von Lebensmittel-Paketen für 1.350 Personen


Hintergrund:
Die Philippinen sind eines der am stärksten von Naturkatastrophen betroffenen Länder der Welt. Tropische Stürme und Taifune, Erdbeben, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen und Dürren stellen die Hauptbedrohungen für das Land am Pazifischen Feuerring dar. Jährlich treffen etwa acht bis neun Taifune auf das Land. Im November 2013 zerstörte der bisher stärkste Taifun Haiyan weite Teile der Inselgruppe der Visayas: Mehr als 6.000 Menschen kamen ums Leben, rund 28.000 wurden verletzt, über eine Million Menschen verloren ihr Zuhause und wurden obdachlos. Insgesamt waren mehr als 14 Millionen Menschen von den Folgen des stärksten Sturms aller Zeiten betroffen.  Malteser International arbeitet seit 2009 in enger Zusammenarbeit mit der philippinischen Assoziation des Malteserordens auf den Philippinen. Inhaltliche Schwerpunkte unserer Arbeit liegen in der Nothilfe für von Naturkatastrophen Betroffene und im Wiederaufbau, in der Wasser- und Sanitärversorgung sowie in der Katastrophenvorsorge.

Ihr Kontakt

Katharina Kiecol
+49-(0)221-96441-181
Email: katharina.kiecol(at)malteser-international.org

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