Die Türkei beherbergt mit fast 4 Millionen Menschen die größte Anzahl von Flüchtlingen in der Welt. Über 3,6 Millionen Flüchtlinge kommen allein aus Syrien (Stand: Februar 2024) und sind vor dem andauernden Krieg in ihrem Heimatland geflohen. Diese große Zahl stellte schon vorher eine Belastung für die soziale Infrastruktur des Landes dar. Doch nach dem verheerenden Erdbeben, das die Türkei und Syrien am 6. Februar 2023 traf, wurde der humanitäre Bedarf im Südosten der Türkei noch dringender.
Nur weniger als zwei Prozent der Flüchtlinge sind in den sieben Flüchtlingslagern in der Türkei untergebracht. Die große Mehrheit lebt auf der Straße oder in verwahrlosten und unhygienischen Wohnverhältnissen. Viele sind nicht in den Arbeitsmarkt integriert und verfügen nicht über türkische Sprachkenntnisse. Ohne die Aussicht auf eine baldige Rückkehr in ihre Heimat leiden zahlreiche Flüchtlinge unter den Folgen der erlebten Gewalt und chronischen posttraumatischen Belastungsstörungen. Darüber hinaus gibt es erhebliche Lücken im Gesundheitssystem der aufnehmenden Gemeinden, insbesondere in ländlichen Gebieten.
Millionen von Menschen - darunter vor allem Frauen und Kinder - sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Malteser International ist mit seinen Partnerorganisationen seit 2012 vor Ort und leistet lebenswichtige Nothilfe.