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Tuberkulose- und Malariabekämpfung in Myanmar

Im August 2003 hatte Malteser International die Tuberkulose-Projektaktivitäten des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) übernommen um ein integriertes Tuberkulose-Kontrollprojekt mit einem Schwerpunkt auf den besonders verwundbaren Bevölkerungsgruppen im Maungdaw Township durchzuführen. Bereits im Oktober 2007 konnten wir das Projekt auf die Nachbargemeinde Buthidaung ausweiten und erreichen mit unseren Aktivitäten inzwischen mehr als 650.000 Menschen in über 700 Dörfern..

Zusätzlich zur Aufklärung, Betreuung und Behandlung von Tuberkulose-Patienten durch so genannte DOTS*-Betreuerinnen und -Betreuer unterstützen wir TB-Patientinnen und -Patienten mit Fahrtkostenerstattungen, um ihnen den Transport ins Krankenhaus oder den Zugang zu Angeboten psychosozialer Unterstützung zu erleichtern. Darüber hinaus tragen wir die Kosten für Krankenhausaufenthalte bei lebensbedrohlichen Zuständen im Zusammenhang mit TB. Mit Utnerstützung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) verteilen wir außerdem gezielt Nahrungsmittel an Erkrankte und deren Familien, um den Heilungsprozess zu unterstützen und einen Anreiz für die Betroffenen zu bieten, die Behandlung erfolgreich abzuschließen.

Neben Tuberkulose ist Malaria eines der größten Gesundheitsprobleme in Myanmar. Daher ergänzten wir das Programm im Maungdaw Township 2005 um eine Malaria-Komponente.
 

* DOTS: Der Begriff "Directly Observed Treatment Scheme" bezeichnet eine von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Strategie zur Behandlung und Ausbreitungskontrolle der Tuberkulose. Sie wurde in den 1970er und 1980er Jahren entwickelt und ist bis heute Kernstück der so genannten "Stop TB Strategy" der WHO. 

Besonders gravierend ist die Situation im schwer zugänglichen und besonders von Konflikten betroffenen Norden des Rakhine Staates, wo muslimische Bevölkerungsgruppen unter menschenunwürdigen Bedingungen leben und versuchen, unter Einsatz geringer Ressourcen ihr Überleben zu sichern. Bis heute werden ihnen die offizielle Anerkennung als ethnische Minderheit und die Ausstellung der myanmarischen Staatsbürgerschaft verweigert.

Die Kombination aus enormer Armut der unterdrückten und größtenteils landlosen Bevölkerung,  weit verbreiteter Mangel- und Unterernährung, schlechter Gesundheitsversorgung und einer hohen Bevölkerungsdichte bilden einen hervorragenden Nährboden für übertragbare Krankheiten wie Tuberkulose und Malaria.

  • Dauerhafte Reduzierung von TB-Infektionen, Behandlungsabbrüchen und Todesfällen
  • Sicherer Zugang der Bevölkerung zu der Diagnose und Behandlung von TB und Malaria
  • Betreuung der Patientinnen und Patienten in Zusammenarbeit mit den staatlichen Gesundheitsprogrammen
  • Verhinderung von Resistenzbildungen der Erreger gegen Medikamente durch abgebrochene Behandlungen
  • Ausbildung von Gemeindegesundheitshelfern und Hilfshebammen zu DOTS-Betreuern
  • Ausbildung von Gemeindegesundheitshelfern in der Diagnose und Behandlung von Malaria und Ausstattung mit Medikamenten
  • Informationskampagnen in den Dörfern zur Aufklärung der Bevölkerung über die Gefahren von Tuberkulose und Malaria
  • Sicherstellung von Diagnosemöglichkeiten für Tuberkulose und Malaria in den ländlichen Gesundheitszentren und dem örtlichen Krankenhaus durch verbesserte Ausstattung der Laboreinrichtungen und gezielte Fortbildung von Laboranten
  • Kontinuierliche Behandlung von Tuberkulose und Malaria durch die Betreuung der Patientinnen und Patienten auf Dorfebene mit Hilfe von Gemeindegesundheitshelfern und damit Senkung der Abbruchraten
  • Gezielte Verteilung von Nahrungsmitteln an besonders bedürftige Familien zur Unterstützung des Heilungsprozesses (nur Tuberkulose) und Linderung der sozio-ökonomischen Folgewirkungen der Erkrankung
  • Unterstützung der Patientinnen und Patienten mit Fahrtkostenerstattungen, um Zugang zum Krankenhaus, zu Lebensmitteln und psychosozialen Unterstützung zu ermöglichen.
  • Verteilung von imprägnierten Moskitonetzen als Präventionsmaßnahme gegen Malaria

Länderinfos

Hauptstadt: Naypyidaw
Fläche: 676.578 km²
Bevölkerung: ca. 51,5 Millionen

Projektdaten

Laufzeit: seit 2003
Aktuelle Finanzierung: Global Fund, World Food Programme und Spenden

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