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Klimawandel und Ernährungssicherheit

Der Klimawandel verursacht in La Guajira, einem abgelegenen Department im Norden Kolumbiens, immer häufiger Naturkatastrophen. Er droht bereits den Lebensunterhalt der dort lebenden Kleinbauern zu zerstören.

Mit unserem Projekt setzen wir uns für eine umfassende Verbesserung ihrer Lebensgrundlagen ein. Wir bilden Kleinbauern in nachhaltigem und ertragreichem Landwirtschaften weiter und schulen Jugendliche im Umweltschutz und in Gesundheitsthemen. Darüber hinaus helfen wir den Gemeinden, sich besser gegen Naturkatastrophen zu wappnen.

Um ihre Situation und Stellung in Kolumbien auch im staatlichen System verbessern zu können, setzen wir uns bei allen wichtigen lokalen und staatlichen Akteuren für die Bewohner La Guajiras ein.

Im Norden Kolumbiens im Departamento La Guajira treffen Probleme aufeinander, die das Leben enorm erschweren: Die Gegend ist besonders anfällig für Naturkatastrophen. Die Bewohner sind in der Regel verarmte Kleinbauern, einige leiden an Mangelernährung, und die medizinische Gesundheitsversorgung, die sie dringend benötigen, ist unzureichend. Die zunehmenden Naturkatastrophen am Rande der Karibik, die durch den Klimawandel begünstigt werden, erschweren die Situation.

Insbesondere die indigene Bevölkerungsgruppe der Wayu lebt in prekären Verhältnissen. Sie siedeln bereits seit vielen hundert Jahren in der Region. Viele von ihnen sprechen kein Spanisch, erst die jüngeren Wayu können sich in der Amtsspache Kolumbiens verständigen. Die Wayu teilen sich das Gebiet von La Guajira zudem mit weiteren marginalisierten Gruppen, wie anderen indigenen Gemeinden, Afrokolumbianern und Kleinbauern, die in Folge des Bürgerkriegs mehrmals von ihrem Land vertrieben wurden.

Die Menschen in La Guajira sehen sich mit diesen Problemen konfrontiert:

Mangelnde landwirtschaftliche Erträge und unausgewogene Ernährung: Durch die mehrfachen Vertreibungen mussten die Menschen oftmals ihre fruchtbaren Landflächen verlassen und in Gebieten siedeln, die andere Anbaumethoden erfordern, mit denen Kleinbauern jedoch nicht vertraut sind. Die Ernten sind folglich nicht ertragreich und wenig divers, was eine ausreichende und ausgewogene Ernährung für die Menschen beinahe unmöglich macht.

Fehlendes Wissen über Ressourcenschutz: Die angewandten landwirtschaftlichen Techniken sind häufig wenig nachhaltig. Abholzungen, Brandrodungen, eine übermäßige Viehhaltung und die Verseuchung wichtiger Wasserressourcen zerstören das lokale Ökosystem und erhöhen außerdem das Risiko von Landrutschen und anderen Katastrophen.

Klimawandel und Naturkatastrophen: Die Region La Guajira ist besonders anfällig für Naturkatastrophen, was durch den Klimawandel verstärkt wird. Die Menschen sind nicht ausreichend auf die Naturkatastrophen vorbereitet und es mangelt an Anpassungsstrategien und Notfallplänen.

Schwache Vernetzung mit staatlichen Akteuren: Die Regierung ist in den abgelegenen Gegenden des Landes kaum präsent, was auch an den geographischen und sprachlichen Barrieren von La Guajira liegt. Soziale Programme und Vernetzung zu staatlichen Akteuren gibt es in ländlichen Gebieten kaum.

  • Ernährungssicherheit für 3.500 Menschen in La Guajira
  • Regenerierung und Schutz des lokalen Ökosystems
  • Verbesserung im Zugang zu sauberem Wasser
  • Verbesserung der Gesundheit
  • Schutz vor Naturkatastrophen
  • Vernetzung der Bewohner mit staatlichen Akteuren

Gemeinsam mit unserem Partner, ABIUDEA, schulen wir 200 Kleinbauern im ressourcenschonenden und nachhaltigen Anbau und in der Kleintierhaltung. Dafür legen wir 40 Hektar Mustergärten an, in welchen sich die Landwirte über ihre Erfahrungen austauschen können. In praxisnahen Trainings erlernen die Kleinbauern Wissen, zum Beispiel zu nachhaltigem Landwirtschaften für eine vielfältige Ernte. Ein abwechslungsreicher und nachhaltiger Anbau schützt einerseits die Böden und sorgt andererseits für ausreichende und ausgewogene Ernährung. Ist die Nahrungssicherheit gewährleistet, verbessert sich langfristig auch die Gesundheit der Menschen. Dafür tragen wir zudem zum Erhalt von 150 Hektar des lokalen Ökosystems bei. Sauberes Wasser spielt ebenfalls eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Landwirtschaft und ein gesundes Leben. Daher schauen wir uns die vorhandenen Wassersysteme genau an und führen, wenn nötig, Verbesserungen durch.

Ein weiterer Bestandteil unseres Projekts ist die Schulung von 30 Jugendlichen zu den Themen Umwelt, Gesundheit und Hygiene und wie diese miteinander zusammenhängen. Die junge Generation soll anschließend das erlernte Wissen und ihr Umweltbewusstsein zurück in ihre Gemeinden tragen, sodass eine große Zahl an Menschen erreicht werden kann.

Da die Menschen in La Guajira in einem Gebiet leben, das regelmäßig von Naturkatastrophen heimgesucht wird, bereiten wir 10 Gemeinden für den Fall von beispielsweise Erdrutschen, Waldbränden oder Überschwemmungen vor. Gemeinsam mit ihnen erstellen wir Pläne darüber, wie die Menschen reagieren können und welche Vorkehrungen sie bereits im Vorfeld treffen können. Außerdem bauen wir ein Frühwarnsystem für Naturkatastrophen auf.

Nicht zuletzt können wir eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation nur erreichen, wenn auch staatliche und andere soziale Akteure in der Gegend aktiv werden. Dafür unterstützen wir die Kleinbauern bei der Vernetzung untereinander sowie mit den staatlichen und privaten Akteuren und stärken ihre Verhandlungsposition und Sichtbarkeit.

  • Wir stärken 200 Kleinbauern in nachhaltigem Anbau und Kleintierhaltung und zeigen, wie man eine vielfältige Ernte und somit ausgewogene Ernährung erzielen kann.
  • Wir legen gemeinsam mit den Kleinbauern 40 Hektar an Mustergärten für die Wissensvermittlung und den Erfahrungsaustausch an.
  • Wir unterstützen die Kleinbauern bei der Erhaltung und Rehabilitierung von 150 Hektar des lokalen Ökosystems.
  • Wir prüfen die vorhandenen Wassersysteme an und verbessern diese.
  • Wir schulen und betreuen 30 Jugendliche in den Themen Umwelt, Gesundheit und Hygiene, welche wiederum dieses Wissen in ihre Gemeinden tragen.
  • Wir bereiten 10 Gemeinden für den Fall von Naturkatastrophen vor und erstellen gemeinsam mit ihnen Pläne zum Katastrophenmanagement. Außerdem unterstützen wir den Aufbau eines Frühwarnsystems.
  • Wir stärken Vernetzungsprozesse regionaler, privater und staatlicher Akteure und unterstützen Advocacy-  und Öffentlichkeitsarbeit unserer lokalen Partnerorganisationen.

Länderinfos

Hauptstadt: Bogota
Fläche: 1.138 km²
Bevölkerung: ca. 49,5 Mio.
 

Projektdaten

Laufzeit: Juli 2018 - Juni 2021
Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Partner: Asociación de Biólogos de la Universidad del Atlántico (ABIUDEA), Programa de Desarrollo y Paz del César (PDPC)

Letzte Änderung: September 2018

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