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Weltflüchtlingstag Irak: Lindas Zuhause Camp Bersevi II

„Wenn ich groß bin, will ich Lehrerin werden!“ Es grenzt an ein Wunder, dass die fast 4-jährige Linda so munter und hoffnungsvoll von ihren Träumen erzählen kann. Linda ist eines der wenigen jesidischen Flüchtlingskinder, die dem Sinjar Massaker im August 2014 entkommen konnten. Genau genommen ihre Mutter, die zu dem Zeitpunkt schwanger mit Linda war.

Sinjar-Massaker 2014: Tausende Menschen verlieren ihr Zuhause 

Bewaffnete IS-Kämpfer hatten am Morgen des 3. August 2014 das Dorf im Norden des Iraks eingenommen und tausende Menschen exekutiert. Bei dem Massaker wurden mindestens 2.000 Menschen getötet. Rund 4.000 Frauen wurden entführt und versklavt.

Bersevi II bietet über 10.000 Menschen Zuflucht und Hoffnung

Lindas Familie konnte rechtzeitig fliehen. Die Familie versteckte sich eine Woche lang im Wald, mit nur wenig Wasser und Essen. Heute lebt sie im Bersevi II Camp, einem Flüchtlingslager im Norden des Iraks. In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden betreiben wir ein Gesundheitszentrum in Bersevi II. Drei Ärzte und sieben Pfleger, Apotheker und Laborarbeiter tragen zu der medizinischen Grundversorgung von über 10.000 Menschen bei.

Das Auswärtige Amt sowie Spender finanzieren unsere Gesundheitsarbeiten in Bersevi II.

Mit Cash-for-Work-Programmen stärken wir die Selbstheilungskräfte der Geflüchteten

Lindas Eltern haben in dem Camp bereits Arbeit gefunden, mit dem sie sich etwas dazu verdienen konnten. Lindas Mutter nahm am Cash for Work-Programm teil, das Malteser International mit Finanzmitteln der GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) durchgeführt hat. Nachdem die Frauen in Hygiene und gesunder Ernährung unter Lagerbedingungen und allgemeiner Gesunderhaltung der Familie weitergebildet wurden, waren sie dafür zuständig, dieses Wissen als Multiplikatorinnen an andere Camp-Bewohner weiterzugeben. Insgesamt wurden mit dem Projekt 2.219 Frauen und 1.278 Männer über zwei Monate lang beschäftigt.

So hat unser Programm nicht nur dazu beigetragen, dass Familien ein Einkommen erwirtschaften konnten. Mit einer verantwortungsvollen Aufgabe konnten die Selbstheilungskräfte der Geflüchteten gestärkt werden und die hygienischen Bedingungen im Lager verbessert werden.

Aber so wie Linda und Shadi träumen auch die Familien davon, eines Tages nach Sinjar zurückzukehren – in das Gebiet, in dem sie bis zum Massaker seit vielen Generationen gelebt haben.

Im Bersevi II Flüchtlingscamp erhalten Menschen, die wie Fatima und ihr Sohn im August 2014 das Sinjar-Massaker erleben mussten, eine Unterkunft, Essen und medizinische Grundversorgung. Allmählich können sie wieder Hoffnung schöpfen.

 


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