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Gesundheit für intern Vertriebene in der Provinz Ituri

Aufgrund der anhaltenden Unruhen in der Provinz Ituri wurden dort insgesamt 1,6 Millionen Menschen intern vertrieben. Seit Ende 2017 hat sich die Lage im Gebiet Djugu wieder zugespitzt und die Bevölkerung leidet stark unter dem bewaffneten Konflikt. Fast täglich gibt es Angriffe auf die Zivilbevölkerung, und auch Gesundheitseinrichtungen und Schulen sind von der Gewalt betroffen.

Das Gesundheitssystem ist bereits schwach und einige der Gebäude wurden im Konflikt zerstört. Zudem werden die Ressourcen der Gesundheitseinrichtungen durch die zusätzlichen Patienten stark strapaziert. 

Die intern Vertriebenen brauchen Zugang zu medizinischer Versorgung, weil sie durch die Flucht oftmals geschwächt oder krank ankommen und in improvisierten Hütten-Lagern unterkommen. Seit 2018 sichern wir die kostenlose medizinische Behandlung der intern Vertriebenen und setzen uns für die Verbesserung der Wasser-, Sanitär- und Hygienebedingungen in den stark frequentierten Gesundheitseinrichtungen ein.

Die Provinz Ituri wird seit Jahrzehnten von verschiedenen bewaffneten Auseinandersetzungen und Konflikten beherrscht. Während des grausamen Ituri-Konfliktes im Jahr 1999 und 2003 starben über 4 Millionen Menschen durch Gewalt oder aufgrund von konfliktbedingten Einschränkungen in der Gesundheitsversorgung.

Seit Ende 2017 haben Spannungen zwischen den Volksgruppen der Hema (vorwiegend Viehzüchter) und Lendu (vorwiegend Ackerbauer) in der Region Djugu (Ituri Provinz) wieder zugenommen, welche seit Beginn einer Militäroffensive im Dezember 2019 zunehmend angespannter wurden. Das Mandat der Mission der Vereinten Nationen für die Stabilisierung in der Demokratischen Republik Kongo wurde erneut bis Ende Dezember 2020 verlängert.

Das UNHCR schätzt, dass alleine zwischen März und April 2020 rund 3000 Menschenrechtsverletzungen u.a. in Form von Massakern und massiver sexualisierter Gewalt begangen wurden. Das sind im Schnitt annähernd 50 Attacken pro Tag gegen die Zivilbevölkerung. Auch Gesundheitseinrichtungen und ihr Personal sind von der Gewalt betroffen. Innerhalb eines Jahres (Juni 2019 - Mai 2020) wurden fast 80 Gesundheitseinrichtungen in der Region Djugu und Mahagi zerstört.

In Folge der ständigen Unsicherheit sind zwischen Dezember 2019 und Juni 2020 in den Gebieten Djugu, Irumu, and Mahagi schätzungsweise bis zu 500.000 Menschen vor der Gewalt geflohen. Diese kommen zusätzlich zu den bereits zuvor Vertriebenen, deren Zahl nicht genau bekannt ist, aber auch in die hunderttausend geht. Insgesamt halten sich in der Provinz damit 1,6 Millionen intern Vertriebene auf, die Mehrheit davon Frauen und Kinder.

Rund 80% der Vertriebenen kommt gegenwärtig in Gastfamilien unter, oder muss unter freiem Himmel schlafen. Organisierte Camps sind nur sehr begrenzt vorhanden und bereits stark überlaufen. Die Lebensumstände der Menschen sind sehr schwierig, und humanitäre Bedarfe u.a. in den Bereichen Gesundheit, Nutrition und WASH groß. Die Versorgung durch humanitäre Akteure ist schwach. 

Intern Vertriebene sind durch die anstrengende Flucht oft geschwächt und verletzt und bedürfen medizinischer Behandlung. Die Kosten von Behandlung und Medikamenten können jedoch von den meisten Menschen nicht selbst getragen werden. Zudem verfügen die meisten Gesundheitseinrichtungen der Region – geprägt durch jahrelange Konflikte und mangelnde Ressourcen – über mangelhafte Wasser- und Hygienestrukturen. 

  • Kostenlose medizinische Versorgung von intern Vertriebenen
  • Verbesserung der Wasser- und Sanitärinfrastruktur in Gesundheitseinrichtungen
  • Verbesserung der Hygienestandards in Gesundheitszentren, um Krankheiten und deren Übertragung sowie andere Gesundheitsrisiken zu reduzieren
  • Ausgabe von Medikamentenkits und finanzielle Unterstützung der Gesundheitszentren und Krankenhäuser, damit diese eine kostenlose Versorgung anbieten können
  • Errichtung von grundlegenden Wasser- und Hygienestrukturen in stark frequentierten Gesundheitszentren, wie Latrinen, Duschen und Verbrennungsöfen
  • Reparatur von 2 Gesundheitszentren die im Rahmen des Konfliktes zerstört wurden.
  • Versorgung der Gesundheitszentren mit Materialien zur Infektionsprävention und Arbeitssicherheit
  • Regelmäßiges on-The-Job-Training zur Verbesserung der Behandlungsqualität und zu Infektionspräventionsmaßnahmen
     

Länderinfos

Hauptstadt: Kinshasa
Fläche: 2.345.410 km²
Bevölkerung: ca. 102,3 Millionen

Projekdaten

Finanzierung: Auswärtiges Amt und private Spenden
Partner: Gesundheitszentren und Referenzkrankenhäuser, lokale und nationale Gesundheitsbehörden

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