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Winternothilfe für bedürftige und intern vertriebene Familien in den Provinzen Herat und Bamyan, Afghanistan

Die Situation der Menschen in Afghanistan war bereits vor der Machtübernahme der Taliban dramatisch. Durch die politischen Umwälzungen ist die Not vieler Afghaninnen und Afghanen jedoch noch einmal immens gestiegen. Viele Menschen haben ihre Einkommensmöglichkeiten verloren, gleichzeitig sind die Preise für Lebensmittel und andere grundlegende Güter gestiegen. Millionen Menschen wissen nicht, wie sie sich und ihre Familien ernähren sollen. Eine schwere Dürre hat zu einer der schwächsten Ernten seit Jahren geführt. Vieh verendete. Das Ersparte vieler Menschen ist bereits aufgebraucht.

Und nun der Kälteeinbruch: Die eisigen Wintertemperaturen treffen vor allem arme Familien auf dem Land hart, die in Folge dieses krisenbehafteten Jahres schon jetzt keine Lebensmittelvorräte, geschweige denn Geld für Decken oder Brennstoffe zum Heizen haben. Auch die Menschen, die als Binnenvertriebene in Zelten oder provisorischen Unterkünften leben, wissen nicht, wie sie sich vor der Kälte schützen sollen.

Gemeinsam mit unserem Partner Union Aid helfen wir 4.000 bedürftigen und intern vertriebenen Familien, die kalten Wintermonate sicher zu überstehen.

Seit der Machtübernahme durch die Taliban am 15. August 2021, hat sich die humanitäre Lage in Afghanistan dramatisch verschlechtert. Bereits vor der Krise hatte das Land einen massiven Bedarf an humanitärer Hilfe und sah sich mit einer großen Zahl von konflikt- und dürrebedingten Binnenvertriebenen konfrontiert. Die Covid-19-Pandemie hat die Armut und die Ernährungsunsicherheit zusätzlich verschärft. Der jüngste Führungswechsel im Land und der Rückzug vieler humanitärer Akteure hat extreme Auswirkungen auf die ohnehin schlechte Grundversorgung, die Finanzsysteme und die Märkte. Der anstehende Winter verschärft die Notlage und Bedarfe der Menschen zusätzlich. Es droht eine humanitäre Katastrophe.

Verheerende Ernährungssituation

Laut IPC-Bericht wird jeder zweite Mensch in Afghanistan in den Wintermonaten von November 2021 bis März 2022 keinen sicheren Zugang zu Nahrung haben oder akuten Hunger leiden. In keinem anderen Land sind damit so viele Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht wie in Afghanistan.

Kein Schutz vor der Kälte

Jedes Jahr führen die eisigen Wintertemperaturen vor allem in hochgelegenen Gebieten dazu, dass die Mehrheit der betroffenen Menschen, deren Unterkünfte keinen Schutz vor der Kälte bieten und die nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, Brennstoffe und Heizgeräte für ihren Heiz- und Kochbedarf zu kaufen, lebensrettende Winterhilfe erhalten muss. Besonders für die Binnenvertriebenen besteht ein erhöhtes Risiko, dem rauen Winterklima ausgesetzt zu sein. Sie leben oft in provisorischen Unterkünften, haben auf der Flucht nur wenige Dinge mitnehmen können und ihnen mangelt es an Kleidung, Decken, Lebensmittelvorräten etc.

Schutzlos der Kälte ausgesetzt zu sein hat auch gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Die Immunreaktion der Menschen wird vermindert und Atemwegsinfektionen steigen an. Laut Bericht des Whole of Afghanistan Assessment werden in den Wintermonaten mehr Krankenhausaufenthalte sowie ein Anstieg der Sterblichkeitsrate verzeichnet. Etwa 25 bis 30 % der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren sind auf Atemwegsinfektionen zurückzuführen, 90 % dieser Todesfälle auf Lungenentzündung.

COVID-19

Der Ausbruch von COVID-19 hat sich auf alle Lebensbereiche der Menschen in Afghanistan ausgewirkt und in vielen Fällen den bestehenden Bedarf an humanitärer Hilfe noch verschärft. Bis zum Anfang August 2021 waren (offiziell) mehr als 148.000 Menschen mit COVID-19 infiziert und 6.882 Menschen starben. Seit Beginn der dritten Welle im Juni 2021 ist die Zahl der Fälle exponentiell gestiegen, mit durchschnittlich über 2.000 neuen Fällen und 100 Todesfällen pro Tag.

Ziel ist es, armen und bedürftigen Familien in der Provinz Bamyan und im Vertriebenencamp Shahrake Sabz in der Provinz Herat durch die Bereitstellung lebensnotwendiger Güter zu helfen, die kalte Winterzeit sicher zu überstehen und ihr Überleben zu sichern.

Gemeinsam mit unserem Partner Union Aid helfen wir 4.000 bedürftigen und intern vertriebenen Familien, über den Winter zu kommen.

  • Wir verteilen Lebensmittelpakete für die Wintermonate, bestehend aus unverderblichen Lebensmitteln wie Mehl, Reis, Bohnen, Öl etc.
  • Wir verteilen Schutzpakete zur Überwinterung mit Decken.
  • Wir verteilen Covid-19-Hygienekits mit Masken, Seifen und Hygieneartikeln und klären über Hygienemaßnahmen auf.

Projektdaten

Finanzierung: Auswärtiges Amt, Nachbar in Not
Partner: Union Aid

 

Länderinfos

Hauptstadt: Kabul 
Fläche: 652.864 km²
Bevölkerung: ca. 39 Millionen

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