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Gesundheit global denken

Präventionsmaßnahmen gegen die Verbreitung von Covid-19 sind mittlerweile in allen Gesundheitsprojekten von Malteser International als Standard integriert. Nun gilt es aus den Erfahrungen der Pandemie zu lernen und tragfähige Lösungen zu entwickeln, um langfristig die Gesundheitssituation der Menschen in unseren Projektländern zu verbessern.

»Wir können uns nur schützen, wenn wir die ganze Welt im Blick behalten. Ansonsten wird sich das Coronavirus – oder ein anderes Virus – immer wieder weltweit ausbreiten«, sagt Cordula Wasser, Leiterin der Asienabteilung bei Malteser International.

War es zu Beginn der Pandemie zunächst das Ziel, überlebenswichtige Hilfsprogramme trotz Lockdowns und Einschränkungen fortzuführen, eine Ausbreitung der Krankheit durch die Unterstützung und Stärkung der Gesundheitssysteme sowie der Wasser-, Hygiene- und Sanitärversorgung (WASH) zu verhindern und über soziale Programme die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie für die Ärmsten und Bedürftigsten zu lindern, so sei man heute bereits einen Schritt weiter.

»Die Herausforderungen, vor denen wir standen, waren weltweit ähnlich. Wir haben daher globale Lösungen und Richtlinien zur Bekämpfung der Pandemie erarbeitet und diese gemeinsam mit unseren Teams vor Ort und den Partnerorganisationen an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst und umgesetzt«, so Wasser. Viele der entwickelten Maßnahmen sind nun bereits als Standard in die Gesundheitsprojekte von Malteser International weltweit integriert.

Thailand: Strikte Maßnahmen verhindern Ausbreitung in Flüchtlingscamps

Ein Beispiel dafür ist die Hilfe von Malteser International in Thailand: In der Provinz Mae Hong Son, im Nordwesten des Landes, unterstützt Malteser International in zwei Camps Geflüchtete aus dem Nachbarland Myanmar. Hier sind auf engem Raum bis zu 19.000 Menschen unter einfachsten Bedingungen untergebracht – ein ideales Umfeld für die Verbreitung des Virus. Doch bis auf einen größeren Ausbruch im November 2021, der zu einer temporären Schließung der beiden Camps führte, konnte die Ausbreitung dank strikter Maßnahmen weitestgehend kontrolliert werden: von den bekannten Hygienemaßnahmen über eine Eingangskontrolle für Besucherinnen und Besucher und Neuankömmlinge bis hin zur Einrichtung eigener Behandlungszentren für Atemwegserkrankungen sowie einer Isolierstation für Covid-19-Fälle.

Seit August 2021 verimpfen die Teams von Malteser International in den Camps von den thailändischen Gesundheitsbehörden zur Verfügung gestellte Vakzine gegen das Coronavirus. Zunächst erhielten Risikogruppean und Gesundheitspersonal den Impfstoff, dann die volljährigen Campbewohnerinnen und -bewohner und schließlich die 12- bis 17-jährigen Kinder. »Die Impfquote befindet sich noch nicht auf dem Niveau, das wir gerne erreichen möchten. Es gibt viele Vorurteile und Fehlinformationen, weswegen die Aufklärung ein wesentlicher Bestandteil bei unserer Arbeit vor Ort ist. Wir arbeiten eng mit den lokalen Behörden zusammen, um Impfstoffe leichter zur Verfügung zu stellen, und werden auch weiterhin bei der Information und Sensibilisierung der Menschen für die Notwendigkeit und Vorteile der Impfung helfen. Insbesondere konzentrieren wir uns dabei auf vulnerable Gruppen, wie Ältere, chronisch Kranke und Schülerinnen und Schüler«, berichtet Per Vogel, der als Länderkoordinator bei Malteser International in Thailand für das Programm verantwortlich ist.

Unsere Hilfe in Thailand

849 Gesamtzahl der positiven Covid-19-Fälle in den beiden von Malteser International betreuten Flüchtlingscamps (im Zeitraum 8.7.2021–17.4.2022).
> 19.000 Patientinnen und Patienten konnten im Jahr 2021 in den von Malteser International unterstützten Gesundheitseinrichtungen behandelt werden.

DR Kongo: Integration der Bevölkerung ist der Schlüssel zum Erfolg

Auch in der Demokratischen Republik Kongo spielt die Sensibilisierung der Bevölkerung in der Gesundheitsarbeit eine zentrale Rolle. Immer wieder kommt es zu Ausbrüchen gefährlicher Infektionskrankheiten wie Ebola oder auch der Pest. Erst zwischen den Jahren 2018 und 2020 hatte man hier mit dem zweitgrößten Ebola-Ausbruch der Welt zu kämpfen. Das hochspezialisierte Team von Malteser International konnte in den vergangenen Jahren viel Erfahrung im Umgang mit Epidemien sammeln.

Das Kernelement erfolgreicher Projekte ist die Integration der Bevölkerung: »Wir arbeiten nach der People First Impact Method – kurz P-FIM – ein partizipativer Ansatz, bei dem es darum geht, den Menschen zuzuhören und sie selbst aktiv werden zu lassen. Dabei wurden die in der Gemeinde vorhandenen Fähigkeiten genutzt, um über die Risiken von Covid-19 aufzuklären«, berichtet Dr. Jean-Paul Uvoyo Ulangi, medizinischer Leiter und Gesundheitsberater bei Malteser International in der DR Kongo. In der Coronapandemie griffen die Teams auf bereits etablierte gemeindegestützte Vorgehensweisen und Strukturen zurück. So klärten beispielsweise geschulte Gesundheitshelferinnen und -helfer aus den Projektgebieten und Gemeindemitglieder ihre Nachbarinnen und Nachbarn über Risiken, Infektionswege und effektive Schutzmaßnahmen auf – an der Haustür, über Flyer, Infoposter und lokale Radiosendungen.

Diese gemeindegestützte Arbeit bringt klare Vorteile im Umgang mit Epidemien: Zum einen hilft sie dabei, das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen und Gerüchte zu zerstreuen, indem ganz gezielt auf lokal zirkulierende Ängste und Bedenken eingegangen wird. Zum anderen können Krankheitsausbrüche in den Dörfern frühzeitig erkannt, gemeldet und dadurch entsprechend darauf reagiert werden. Beispielsweise indem Insektizide gegen die Überträger der Pest versprüht werden. Im Austausch mit dem örtlichen Gesundheitspersonal hat das Team von Malteser International dafür Strategien und Krisenreaktionspläne entwickelt. Außerdem konnten Vorräte an Medikamenten, medizinischer Ausrüstungen und eine mobile medizinische Isolierstation zur schnellen Isolierung von Seuchenfällen bereitgestellt werden.

Im Oktober 2021 wurde Malteser International mit dem »Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Entwicklungszusammenarbeit « ausgezeichnet – eine Anerkennung für die Arbeit von Dr. Uvoyo Ulangi und seinem Team. Das Preisgeld soll in erster Linie im Land zur Stärkung des Gesundheitssystems bei der Vorbereitung und Reaktion auf zukünftige Epidemien Verwendung finden.

Unsere Hilfe in der DR Kongo

207 Gesundheitseinrichtungen wurden im Jahr 2021 von Malteser International bei der Vorbereitung und Reaktion auf Covid-19 unterstützt.
> 1,4 Mio. Patientinnen und Patienten konnten in den von Malteser International unterstützten Gesundheitseinrichtungen behandelt werden. Darunter alle stationär und ambulant behandelten Patientinnen und Patienten sowie Menschen, die gegen Covid-19 geimpft wurden.
347.500 Menschen hatten dank Malteser International Zugang zu sauberem Trinkwasser.

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