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Schwere Fluten nach langer Dürreperiode - bereits 29 Tote in Kenia

Deutsche Organisationen helfen den Betroffenen

Bis zu 15 Kilometer mussten die Menschen in den vergangenen Monaten zurücklegen, um Wasser für sich und ihr Vieh zu finden. Foto: Johanniter/Axel Fassio

Deutsche Organisationen helfen den Betroffenen

Berlin / Köln – Nach monatelanger Dürre in Kenia hat es Anfang Oktober endlich angefangen zu regnen. Doch leider viel zu viel. Starkregen in Folge des Klimaphänomens El Niño führte zu schweren Überschwemmungen, Erdrutschen und Schlammlawinen. 100.000 Menschen sind derzeit davon betroffen, 29 Menschen starben.

„Der ausgetrocknete Boden kann die Wassermassen nicht aufnehmen, weshalb sich Fluten bilden, die Behausungen, Vieh und die wenigen Erträge auf den Feldern wegreißen“, so Philippe Carette, Länderbüroleiter der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Kenia. Weitere schwere Regenfälle werden befürchtet. 3,1 Millionen Menschen in Kenia leiden bereits jetzt unter einer schweren Lebensmittelknappheit. Carette warnt: „Der November könnte, laut kenianischen und internationalen Experten, der schlimmste Monat seit Jahren für Ostafrika werden“. Grund sind die derzeitigen enormen Unterscheide bei der Wassertemperatur im westlichen und östlichen Indischen Ozean von bis zu 2 Grad. Mehr Wasser verdunstet und Starkregenfronten können sich bilden.

Hunderttausende Menschen im Norden Kenias waren bereits durch eine lange Dürreperiode geschwächt und auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Um den konkreten Bedarf zu erkunden, hatten die Johanniter gemeinsam mit Malteser International und weiteren deutschen Hilfsorganisationen bereits im Sommer eine Untersuchung der Situation im Norden Kenias durchgeführt.

„Unsere Befragungen ergaben, dass sich der Zugang zu ausreichend Nahrungsmitteln für die Menschen durch die ausgefallenen Regenperioden in diesem und vorherigem Jahr deutlich verschlechtert hat. Viele konnten sich in den letzten Monaten kaum mehr als eine Mahlzeit pro Tag leisten. Der derzeitige Regen verschlimmert die Situation deutlich. Die Folge sind eine nochmals erhöhte Mangel- und Unterernährung – vor allem bei Kindern unter fünf Jahren. Desweiteren besteht durch das stehende Wasser nun die Gefahr von Durchfallerkrankungen wie Cholera oder Hepatitis“, erklärt Martin Schömburg, Länderbüroleiter für Malteser International in Kenia.

Um die Situation für die Menschen vor Ort zu verbessern, unterstützen die Johanniter und Malteser International die Betroffenen. So verteilen die Johanniter in Teilen Turkanas, im Nordwesten des Landes, Nahrungsmittel wie Mais, Bohnen, Öl und Salz an die Bevölkerung. An zwei Schulen im Flüchtlingscamp in Kakuma erhalten Schüler Mahlzeiten. Weiterhin versorgen Wassertanks die Bewohner in der Region mit sauberem Wasser. Durch lokale Partner sichern die Malteser den Betrieb von Bohrlöchern für die saubere Trinkwasserversorgung, verteilen angereicherte Zusatznahrung an Kinder und schwangere Frauen. 500 besonders bedürftige Familien erhalten zudem Bargeldhilfen, um sich Nahrungsmittel und andere lebensnotwendige Güter kaufen zu können. Gemeinsam sondieren und koordinieren die Organisationen weitere Hilfsmaßnahmen für die von den Fluten betroffenen Menschen.

Malteser International ist das weltweite Hilfswerk des Souveränen Malteserordens für humanitäre Hilfe. Die Organisation leistet in rund 100 Projekten in mehr als 20 Ländern Hilfe für Menschen in Not, unabhängig von deren Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Arbeit. Weitere Informationen: www.malteser-international.org

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Martin Schömburg, Länderbüroleiter in Kenia für Malteser International, steht für Interviews zur Verfügung.

Vermittlung: +49 (0)221 9822 7181, Katharina.Kiecol(at)malteser-international.org

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