Sobald ein heftiges Naturereignis destruktive und weitreichende Auswirkungen auf die Erdoberfläche, Menschen und andere Lebewesen hat, ist von einer Naturkatastrophe die Rede. Im Gegensatz dazu spricht man von einer Umweltkatastrophe, wenn die Katastrophe durch den Menschen selbst verursacht wurde.
Ein Naturereignis allein ist noch keine Katastrophe, vor allem dann nicht, wenn das Ereignis fernab besiedelter Gebiete eintritt. So stellen beispielsweise ein Gletscherabbruch oder eine Lawine in unbewohnten Gegenden keine unmittelbare Bedrohung für den Menschen dar. Da solche gewaltigen Ereignisse jedoch schwer zu kontrollieren sind und durch ihre hohe Energie schnell zu einer Gefahr werden können, handelt es sich trotzdem um ernstzunehmende Naturgewalten.
Naturkatastrophen sind deswegen so verheerend, weil sie sich meist unvorhersehbar ereignen und die Folgen unberechenbar sind. Einige Naturereignisse sind früher zu erkennen als andere. In der Regel ist es sehr schwierig, Vorkehrungen für derartige Ausnahmesituationen zu treffen.
Zwar gibt es Frühwarnsysteme, die spezielle Naturereignisse, wie zum Beispiel Erdbeben, erkennen. Diese greifen in den meisten Fällen jedoch nur unmittelbar vor der Katastrophe. In dieser kurzen Zeit können lediglich Warnungen herausgegeben und erste Schutzmaßnahmen eingeleitet werden.
In den vergangenen Jahren hat die Häufigkeit der jährlichen Naturkatastrophen stark zugenommen: Laut Munich Re hat sich die Anzahl der jährlichen Naturkatastrophen in den vergangenen 40 Jahren mehr als verdoppelt. Seit 2012 hat es in fast jedem Jahr weltweit über 700 Naturkatastrophen gegeben. Die Ursachen für das Entstehen von Naturkatastrophen liegen vor allem im fortschreitenden Klimawandel und in natürlichen Prozessen, die der Mensch nicht beeinflussen kann. Auch die Eingriffe des Menschen in die Natur tragen dazu bei, dass das Risiko von Naturkatastrophen zunimmt.