Schulgärten im Südsudan
Im Südsudan vermitteln wir Kindern in Schulgärten das Wissen darüber, wie erfolgreich und ertragreich Gemüse angebaut wird.
WeiterlesenDer weltweite Hunger ist eine der größten Herausforderungen, vor denen die Weltgemeinschaft steht. 690 Millionen Menschen – fast jeder neunte Mensch – leiden an Hunger (Stand 2019). Alle zehn Sekunden stirbt ein Kind weltweit an den Folgen von Hunger. Insbesondere in einigen Ländern Asiens, Afrikas sowie Lateinamerikas sind Menschen von den Folgen von Lebensmittel- und Wasserknappheit betroffen. Über 90 Prozent aller unterernährten Menschen leben in Afrika (250 Millionen) und in Asien (381 Millionen). Die Zahl der Hungernden ging von 1990 bis 2015 zwar um 216 Millionen zurück, doch in den folgenden Jahren stieg sie wieder stetig an. Allein zwischen 2018 und 2019 litten 10 Millionen Menschen mehr unter Hunger. Die Beendigung des Hungers und der Unterernährung ist daher ein zentrales Ziel der internationalen Gemeinschaft: Ziel 2 der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen fordert die Beendigung des Hungers und aller Formen der Mangelernährung bis 2030.
COVID-19 könnte, so prognostizieren das World Food Programme (WFP) und die Food and Agriculture Organization (FAO), viele weitere Millionen Menschen in den Hunger treiben, davon ein Großteil in Ländern Afrikas. Die Vereinten Nationen sprechen von der größten humanitären Krise weltweit seit dem Zweiten Weltkrieg.
Unterernährung tritt durch eine unzureichende Nahrungsmittelaufnahme oder infolge von schlechten Gesundheits- und Hygienebedingungen ein.
Es werden drei Arten von Hunger beziehungsweise Unterernährung unterschieden:
Armut, Naturkatastrophen sowie Kriege und bewaffnete Konflikte stellen die Hauptursachen für den weltweiten Hunger dar, von denen insbesondere wirtschaftlich schwache Länder und Krisenregionen betroffen sind.
Drei Viertel aller Hungernden leben auf dem Land. Als Kleinbauern und -bäuerinnen sowie Viehhirten produzieren sie ihre Nahrung selbst. Durch das Klima bedingte Dürren, Überschwemmungen, Ausbreitung von Wüsten oder Bodenerosion zerstören die Lebensgrundlage vieler ländlicher Bevölkerungsgruppen: Felder vertrocknen, Ernten fallen aus und haben eine bedrohliche Lebensmittelknappheit zur Folge.
Auch durch Kriege und bewaffnete Konflikte wird in vielen Ländern die landwirtschaftliche Infrastruktur zerstört und die unsichere Ernährungslage in ohnehin wirtschaftlich schwachen Ländern verschärft. Sind die Menschen aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen zur Flucht gezwungen, können sie ihre Felder nicht mehr bestellen. Mehr als die Hälfte der weltweit Hungernden leben in Konfliktgebieten und sind von Lebensmittelknappheit betroffen.
Während plötzlich hereinbrechende Krisen Hunger zu einem Ausnahmezustand machen, wird Hunger durch Armut zu einer alltäglichen Katastrophe. Fehlende Erwerbsmöglichkeiten und soziale Sicherungssysteme führen dazu, dass Menschen Lebensmittel nicht bezahlen können.
Die Integrated Food Security Phase Classification (IPC) vom World Food Programme (WFP) der Vereinten Nationen hat zusammen mit verschiedenen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen die fünf Stufen einer Hungerkrise definiert:
Stufe | Beschreibung | Betroffene Länder (Auswahl) |
Stufe 1 | Die Ernährung der Bevölkerung gilt als generell gesichert. Weniger als drei Prozent der Menschen sind unterernährt. | Viele Industriestaaten wie Deutschland, Frankreich, Schweiz, Niederlande |
Stufe 2 | Es besteht eine moderate Ernährungssicherheit. Weniger als zehn Prozent der Menschen sind unterernährt. | Südamerika, Asien |
Stufe 3 | Regionen, in denen sich Menschen täglich um ihr Essen sorgen müssen. Dort sind zwischen zehn und 15 Prozent der Bevölkerung akut mangel- oder unterernährt. | Ost- und Zentralafrika |
Stufe 4 | Ab der vierten Stufe gilt die Situation als humanitärer Notfall. Mehr als 15 Prozent der Bevölkerung sind akut mangel- und unterernährt. Der Zugang zu Nahrung ist stark eingeschränkt. | Demokratische Republik Kongo, Südsudan, Nigeria, Jemen, Venezuela |
Stufe 5 | Eine Hungersnot wird von den Vereinten Nationen ausgerufen, wenn mindestens 30 Prozent der Bevölkerung akut unterernährt sind, weniger als 4 Liter Wasser am Tag zur Verfügung haben, täglich weit weniger als 2.100 Kilokalorien zu sich nehmen und zwei von zehntausend Menschen täglich an Nahrungsmittelmangel sterben. Zudem haben große Teile der Bevölkerung ihre gesamte Lebensgrundlage verloren und somit keine Möglichkeit, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. | Teile des Südsudans |
Quelle: Aktion Deutschland Hilft
Leiden schwangere Frauen an Unterernährung, können sich die Kinder im Mutterleib nicht richtig entwickeln. Die Folge davon ist ein geschwächtes Immunsystem und eine verstärkte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten, was mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden ist. Im Erwachsenenalter zeigen sich verminderte körperliche und geistige Leistungsfähigkeiten, die zu eingeschränkten Erwerbstätigkeiten oder Arbeitslosigkeit führen können.
Um Lebensmittel bezahlen zu können, müssen Familien in Krisensituationen große Teile ihres Besitzes verkaufen sowie bei der Bildung ihrer Kinder und bei der Gesundheit sparen. Familien rutschen so weiter in die Armut ab. Kindern bleiben dabei häufig wichtige Bildungschancen verwehrt. Hunger ist somit nicht nur eine Folge von Armut, sondern auch deren Ursache. Denn sie wird von Generation zu Generation weitergegeben.
Um diesen Kreislauf zu durchbrechen und Kindern bessere Zukunftsperspektiven zu bieten, versuchen wir in zahlreichen Projekten weltweit, den Zugang zu ausreichender und nährstoffreicher Nahrung zu verbessern.
Neben Nahrungsmittelhilfen in akuten Krisensituationen setzen wir uns mit unseren Hilfsprojekten für eine nachhaltige Ernährungssicherung ein und verbinden diese mit Aspekten der Wasser-, Hygiene- und Sanitärversorgung. Zudem setzen wir den Fokus auf die Förderung von Schwangeren und Kleinkindern, um Unter- und Mangelernährung zu bekämpfen. Als Präventionsmaßnahmen fördern wir Kleinbauern und -bäuerinnen sowie eine nachhaltige Landwirtschaft.
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