Vergessene Krisen #InDenFokus
Libanon ist Teil der bundesweiten Kampagne #InDenFokus, die vergessene Krisen in den Vordergrund rückt.
WeiterlesenDie Menschen im Libanon kämpfen aktuell mit der verheerendsten und komplexesten Krise in ihrer modernen Landesgeschichte. Zusätzlich zu der anhaltenden Flüchtlingskrise und der politischen Instabilität des Landes, leiden die Menschen unter der seit 2019 anhaltenden Finanzkrise. Die Folgen dieser multiplen Krise sind gravierend. Die anhaltende wirtschaftliche Schieflage, die hohe Arbeitslosigkeit und steigende Lebensmittelpreise führen dazu, dass rund 80 Prozent der libanesischen Bevölkerung mittlerweile unterhalb der Armutsgrenze lebt.
Besonders schwerwiegend ist die Situation auch für die rund 1,5 Millionen aufgenommenen syrischen Geflüchteten im Libanon, von denen 90 Prozent aller Haushalte von extremer Armut betroffen sind. Auch Grundnahrungsmittel stehen nicht allen Menschen zur Verfügung. So sind beispielsweise vier von zehn Kindern im Land von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen – Tendenz steigend. Der Zugang zu Gesundheitsversorgung oder Medikamenten ist aufgrund eines bereits überlasteten Gesundheitssystems mangelhaft. Viele Gesundheitseinrichtungen können nicht mehr auf ausreichende medizinische Vorräte zurückgreifen und eine medizinische Versorgung bleibt aufgrund der hohen Kosten oftmals gerade armen Haushalten verwehrt.
Unsere mobilen Kliniken leisten einen wichtigen Beitrag für die Gesundheitsversorgung im Libanon.
Gemeinsam mit unserem Partner, dem libanesischen Malteserorden, setzen wir uns bereits seit dem Jahr 2012 für syrische Geflüchtete im Libanon sowie für bedürftige Libanesinnen und Libanesen ein und leisten dringend benötigte Unterstützung.
Langfristiges Ziel von Malteser International ist es, die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung zu stärken sowie den allgemeinen Gesundheitszustand der Menschen zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, umfassen unsere Aktivitäten, zusätzlich zu der Verbesserung der medizinischen Grundversorgung sowie Ernährungssicherheit, die Schaffung eines kooperativen medizinischen Netzwerks zum Aufbau von lokaler Fachexpertise zum Wohle aller im Libanon lebenden Menschen.
Bereits seit dem Jahr 2014 betreiben wir zu diesem Zweck in Zusammenarbeit mit den libanesischen Maltesern mehrere mobile Gesundheitsstationen für syrische Geflüchtete sowie für vulnerable Libanesinnen und Libanesen in ärmeren Regionen des Landes.
Seit 2021 fördern wir die Renovierung, medizinische Ausstattung und den Betrieb von 11 Gesundheitszentren des libanesischen Malteserordens im ganzen Land durch die Bereitstellung von medizinischen Basisgesundheitsdiensten, die Überweisungen zu sekundären/tertiären Gesundheitseinrichtungen, die Ausgabe von Medikamenten, Hausbesuche sowie die Durchführung von Aufklärungs- und Vorsorgekampagnen.
Zusätzlich fördern wir die Kapazitäten und Strukturen unseres lokalen Partners im Gesundheitssektor, um nachhaltig das nationale Gesundheitssystem zu stärken. Ebenso werden Hilfsgüter an syrische Geflüchtete und bedürftige Libanesinnen und Libanesen verteilt, um deren Grundversorgung sicherzustellen.
Um die Ernährungslage im Land zu verbessern, unterstützen wir landwirtschaftliche Akteure dabei, auch in der Krise ihre Produktion und somit den Zugang zu lokalen Nahrungsmitteln erhöhen zu können. Insgesamt werden im Rahmen unseres Projektes sieben sogenannte Service Provision Units (SPUs) aufgebaut. Diese bestehen aus einem Gewächshaus, Trainings- und Bürogebäuden sowie einer Wasseraufbereitungsanlage und Solarpanels, die den komplett autarken Betrieb dieser SPUs gewährleisten.
Die Gewächshäuser ermöglichen Landwirtinnen und Landwirten die Ansaat und Zucht von lokalen landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Zudem können die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte technische Beratung für ihren Anbau nutzen. Außerdem wird durch Value Chain Assessments erforscht, welche weiteren Potenziale der regionale Markt zum Anbau und der Produktion von lokal hergestellten Produkten wie beispielsweise Olivenöl, Oregano oder Honig bietet.
In sogenannten „Ernährungsgruppen“ können sich Gemeindemitglieder im Einzugsgebiet der SPUs aktiv in die weitere Entwicklung der Verbesserung der Ernährungssituation in ihrer Region engagieren. Ein zusätzlicher Fokus liegt im Angebot diverser Weiterbildungsmaßnahmen, durch welche insbesondere Mütter und Kinder in ihrem Ernährungsbewusstsein gestärkt werden. Durch den Betrieb zweier mobiler Gemeindeküchen (Mobile Community Kitchen) werden warme Mahlzeiten an aktuell besonders stark krisenbetroffene Menschen verteilt.
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Projektstandorte: Alle Gouvernements im Libanon werden durch das Netzwerk der von der libanesischen Assoziation des Malteserordens betriebenen Gesundheitszentren abgedeckt.
Partner: Libanesische Assoziation des Malteserordens
Theresa Tesan