„Den Hunger beenden“ – das ist das zweite der Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen, die 2015 verabschiedet und bis zum Jahr 2030 erreicht werden sollen. Auch wenn in der Vergangenheit Fortschritte im Kampf gegen den Hunger erzielt worden sind, ist das Ziel noch lange nicht erreicht: Noch immer gelten weltweit fast 828 Millionen Menschen als unterernährt (Stand: 2022). Der Hunger hat gerade für Kinder folgenschwere Auswirkungen: Etwa 149 Millionen Kinder unter fünf Jahren leiden unter Wachstumsverzögerungen aufgrund von chronischer Unterernährung. 45 Millionen Kinder sind von sogenannter Auszehrung als Folge von akuter Unterernährung betroffen. Hinzu kommen rund 2 Milliarden Menschen, die an chronischer Mangelernährung, dem sogenannten „versteckten Hunger“, leiden. Sie können sich über ihre Nahrung nicht ausreichend mit lebenswichtigen Nährstoffen wie Vitaminen oder Mineralstoffen versorgen. Krankheiten und irreparable gesundheitliche Schäden sind die Folge.
Diese Zahlen zeigen, dass die Welt noch weit davon entfernt ist, das Ziel „Kein Hunger bis 2030“ zu erreichen. Die Beendigung von Unter- und Mangelernährung steht daher weiterhin ganz oben auf der Agenda der Vereinten Nationen. Und auch wir arbeiten an diesem Ziel mit, denn nur mit vereinten Kräften aller Akteure kann diese große Aufgabe bewältigt werden! In unseren weltweiten Projekten leisten wir dazu unseren Beitrag: Wir ermöglichen Menschen, die in Krisensituationen und Armut leben, einen besseren Zugang zu ausreichender, nährstoffreicher Nahrung und tragen somit zu einer verbesserten Gesundheit bei. Über die Sicherung einer gesunden Ernährung können wir gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit der von Krisen und Konflikten betroffenen Menschen stärken.
Integrierter Ansatz für ein gesundes Leben
Mangelernährung in Kombination mit verunreinigtem Wasser und schlechten hygienischen Verhältnissen wie Kälte, Nässe oder Schmutz bildet den idealen Nährboden für verschiedenste Krankheiten. Unsere Projekte für eine nachhaltige Ernährungssicherung verknüpfen wir daher, wenn möglich, eng mit Komponenten aus den Bereichen Gesundheit und Wasser-, Hygiene- und Sanitärversorgung. Besonders wichtig ist dies beispielsweise in der Förderung von Schwangeren und Kleinkindern, da gerade die ersten 1.000 Tage im Leben für die körperliche und kognitive Entwicklung der Kinder entscheidend sind. Durch Unterernährung verursachte Schäden sind dann nicht mehr umkehrbar.
Für eine gesunde Ernährung sind neben dem Zugang zu Nahrungsmitteln auch Kenntnisse des Nährwerts, der Zubereitung und der Lebensmittelhygiene erforderlich. In unseren Projekten achten wir daher darauf, auch dieses Wissen den Menschen nahe zu bringen. In Notsituationen nach Katastrophen oder Konflikten leisten wir darüber hinaus Nahrungsmittelhilfe in Form von Lebensmitteln, Gutscheinen oder Bargeldhilfen.