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Gesundheits- und Ernährungsversorgung für afghanische Geflüchtete und Gastgemeinden in Pakistan

Als Nachbarland ist Pakistan immer schon unmittelbar von den Ereignissen in Afghanistan betroffen. Die Islamische Republik Pakistan nimmt seit Jahrzehnten afghanische Geflüchtete auf. Derzeit haben mehr als 3 Millionen Afghaninnen und Afghanen in Pakistan Zuflucht gefunden. Seit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 sind neue Flüchtlinge hinzugekommen. Die Versorgung der Geflüchteten lässt die pakistanische Regierung und gerade die Gemeinden, die die Menschen aufgenommen haben, an ihre Belastungsgrenzen stoßen: Der Zugang zu einer qualitativ angemessenen und gerechten Gesundheitsversorgung ist sowohl für Geflüchtete als auch Gastgemeinden ein großes Problem. Der Bedarf an medizinischer Versorgung ist hoch, insbesondere im Hinblick auf die Gesundheit von Müttern, Neugeborenen und Kindern.

Seit Oktober 2022 stellen wir für afghanische Geflüchtete und Gastgemeinden in den Distrikten Peshawar, Charsadda und Nowshera in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa Basisgesundheitsdienste und die Versorgung von mangelernährten Kindern und Schwangeren sicher. Durch die Inbetriebnahme von drei Basisgesundheitsstationen in der Region, die Bereitstellung von Gesundheitsleistungen für Mütter und Kinder sowie durch Gesundheits- und Hygienetrainings soll die Gesundheit und das Wohlbefinden der krisenbetroffenen Menschen verbessert werden.

Pakistan ist seit über 40 Jahren eines der größten Aufnahmeländer für Flüchtlinge in der Welt. Derzeit leben in dem Land schätzungsweise 3 Millionen registrierte und nicht registrierte afghanische Geflüchtete. Angesichts dieser hohen Flüchtlingszahlen, die durch die Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 noch einmal gestiegen waren, der Auswirkungen von COVID-19, der instabilen Wirtschaft und der Inflation steht die pakistanische Regierung vielen großen Herausforderungen gegenüber, die sie an ihre Belastungsgrenze bringen. Eine angemessene Versorgung der vulnerablen Bevölkerung in Pakistan kann in vielen Fällen nicht sichergestellt werden.

Der humanitäre Bedarf sowohl der Geflüchteten als auch der Gastgemeinden ist hoch - vor allem im Gesundheitssektor. Mängel im öffentlichen Gesundheitssystem schränken einen angemessenen und gerechten Zugang zu medizinischer Versorgung für viele Menschen ein. Insbesondere für die Gesundheit von Müttern, Neugeborenen und Kindern kann dies fatale Folgen haben. Viele Frauen und Kinder leiden unter akuter oder chronischer Unter- bzw. Mangelernährung. Weiterer Bedarf besteht in Pakistan im Bereich der Erkennung und Eindämmung von Infektionskrankheiten sowie von Routineimpfungen (wie Polio und COVID-19). Die traumatischen Erlebnisse und der Stress, die mit Flucht und Vertreibung einhergehen, machen darüber hinaus das Angebot von psychischen Gesundheitsdiensten und psychosozialer Unterstützung dringend erforderlich.

Unser Ziel ist die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens vulnerabler, krisenbetroffener Menschen, insbesondere von Müttern, Kleinkindern und älteren Menschen in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Die Behandlung bei Unterernährung und die Eindämmung von Krankheiten sind dabei ein spezifischer Fokus.

Durch folgende Maßnahmen stellen wir eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung für Menschen in Not in Pakistan bereit:

  • Vollständige Inbetriebnahme von drei Basisgesundheitsstationen (Bereitstellung von Personal, Ausrüstung und Medikamente)
  • Schulung des Gesundheitspersonals
  • Bereitstellung von Gesundheitsleistungen für Mütter und Kinder (Vor- und Nachsorge für Schwangere, Geburtshilfe, Impfungen für Kinder unter einem Jahr, Aufklärungs- und Informationskampagnen zur Ernährung von Säuglingen und Kleinkinder)
  • Gründung von Gesundheitskomitees in den Dörfern
  • Schulung von Freiwilligen und von Gemeindegesundheitshelferinnen und -helfern
  • Gesundheitsaufklärungsmaßnahmen für die Bevölkerung
  • Ernährungsmaßnahmen für mangel- und unterernährte Kleinkinder und Schwangere.

 

Dieses Projekt wird im Rahmen einer gemeinsamen Förderung durch das Auswärtige Amt mit ähnlichen Komponenten im Nachbarland Afghanistan durchgeführt.

Länderinfo

Hauptstadt: Islamabad
Fläche: 796.095 km²
Bevölkerung: ca. 231,4 Mio.

Projekdaten

Finanzierung: Auswärtiges Amt, Aktion Deutschland Hilft (ADH), MI

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