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Gesundheits- und Ernährungsversorgung für notleidende Menschen in Afghanistan

Durch die Machtübernahme der Taliban ist die Not der Afghaninnen und Afghanen dramatisch gestiegen. Der politische Umbruch führte zum Zusammenbruch der allgemeinen Grundversorgung, der Finanzsysteme und des öffentlichen Dienstes. Viele Menschen haben ihre Einkommensmöglichkeiten verloren, zugleich sind die Preise für Lebensmittel und andere grundlegende Güter gestiegen. Die Menschen leiden Hunger und haben kaum Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen. Der Hilfsbedarf ist enorm.

Seit Oktober 2022 stellen wir gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Union Aid in den Distrikten Mazar-i-Sharif und Nahre Shahi in der Provinz Balkh Basisgesundheitsdienste und die Versorgung von mangelernährten Kindern und Schwangeren sicher. Durch die Inbetriebnahme von sechs Basisgesundheitsstationen für über 143.000 Menschen in der Region, die Bereitstellung von Gesundheitsleistungen für Mütter und Kinder sowie durch Gesundheits- und Hygienetrainings leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der notleidenden Bevölkerung in Afghanistan.

Die Kombination aus 40 Jahren Konflikt, der schlimmsten Dürre seit mehr als drei Jahrzehnten, COVID-19, politischen Unruhen und wiederkehrenden wirtschaftlichen Schocks hat verheerende Auswirkungen auf die Menschen in Afghanistan. Seit der Machtübernahme durch die Taliban hat sich diese katastrophale humanitäre Lage noch einmal dramatisch verschlechtert. 24,4 Millionen Menschen, fast 60 Prozent der Bevölkerung, sind in Afghanistan auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Das ohnehin schon überlastete Gesundheitssystem kämpft buchstäblich ums Überleben. Die Herausforderungen, denen es gegenübersteht, sind massiv: Auswirkungen der COVID-19 Pandemie, ein sprunghafter Anstieg der durch Wasser übertragene Krankheiten, die anhaltende Existenz des Polio-Virus und ein drohender Zusammenbruch der Gesundheitsfinanzierung.

Die zunehmende Armut hat dramatische Folgen für die vulnerablen Bevölkerungsgruppen in Afghanistan. Kostenlose Gesundheitsdienste und Überweisungssysteme gibt es kaum. Gerade für Mütter, Neugeborene und Kinder ist der Zugang zu lebensrettenden Gesundheitsdiensten stark eingeschränkt, was zu Todesfällen von Müttern und Kindern führt, da z.B. Risikoschwangerschaften unentdeckt bleiben. Die Säuglingssterblichkeitsrate liegt bei 46,5 pro 1.000 Geburten, die Müttersterblichkeitsrate bei 638 Todesfällen pro 100.000 Geburten. Schwangere Frauen benötigen dringend prä- und postnatale Betreuung sowie Zugang zu qualifizierten Geburtshelferinnen und -helfern. Schätzungsweise 20 Prozent der Entbindungen und 20 Prozent der Neugeborenen sind in Afghanistan lebensrettende Notfallmaßnahmen angewiesen.

Auch die Ernährungssituation ist dramatisch. 50 Prozent der Bevölkerung leidet unter akuter Ernährungsunsicherheit. Etwa 1,1 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind extrem unterernährt.

Unser Ziel ist die Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens vulnerabler, krisenbetroffener Menschen, insbesondere von Müttern, Kleinkindern und älteren Menschen in der Provinz Balkh durch die Bereitstellung einer ganzheitlichen, kostenfreien Gesundheitsversorgung. Ein spezifischer Fokus liegt dabei u.a. auf der Behandlung von Unterernährung und der Eindämmung von Krankheiten.

Durch folgende Maßnahmen stellen wir eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung für Menschen in Not in Afghanistan bereit:

  • Vollständige Inbetriebnahme von sechs Basisgesundheitsstationen (Bereitstellung von Personal, Ausrüstung und Medikamente)
  • Schulung des Gesundheitspersonals
  • Bereitstellung von Gesundheitsleistungen für Mütter und Kinder (Vor- und Nachsorge für Schwangere, Geburtshilfe, Impfungen für Kinder unter einem Jahr, Aufklärungs- und Informationskampagnen zur Ernährung von Säuglingen und Kleinkinder)
  • Gründung von Gesundheitskomitees in den Dörfern
  • Schulung von Freiwilligen und von Gemeindegesundheitshelfern
  • Gesundheitsaufklärungsmaßnahmen für die Bevölkerung
  • Ernährungsmaßnahmen für mangel- und unterernährte Kleinkinder und Schwangere.

 

Dieses Projekt wird im Rahmen einer gemeinsamen Förderung durch das Auswärtige Amt mit ähnlichen Komponenten im Nachbarland Pakistan durchgeführt.

Länderinfos

Hauptstadt: Kabul 
Fläche: 652.864 km²
Bevölkerung: ca. 40,1 Millionen

Projekdaten

Finanzierung: Auswärtiges Amt, Aktion Deutschland Hilft (ADH)

Partner: Union Aid

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