Besonders dramatisch ist die Ernährungssituation: Die Versorgung mit Lebensmitteln ist so mangelhaft, dass aktuellen Zahlen im Bericht zur Integrated Food Security Phase Classification (IPC) zufolge knapp eine halbe Million Menschen an katastrophalem Hunger leiden (Stufe 5, die höchste Stufe der IPC). Fast die gesamte Bevölkerung von rund 2,1 Millionen Menschen ist von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen (Stand 05/2025).
Ein Ende Juli veröffentlichter Bericht des IPC (Integrated Food Security Phase Classification) warnt vor dem dramatischen Ausmaß der humanitären Katastrophe im Gazastreifen: Die Lage habe sich dramatisch verschärft. Laut IPC wurden in weiten Teilen die Schwellenwerte für eine Hungersnot bereits überschritten. Die neuesten Erkenntnisse zeigten einen erschütternden Anstieg von Hunger und Mangelernährung, in deren Folge immer mehr Menschen - gerade Kinder unter fünf Jahren - sterben. Es müsse unverzüglich ungehinderte, groß angelegte, lebensrettende humanitäre Hilfe ermöglicht werden, um weitere Todesfälle und katastrophales menschliches Leid zu verhindern. (Quelle: IPC | Stand 07/2025)
Die medizinische Versorgung im Gazastreifen steht kurz vor dem vollständigen Zusammenbruch. Ein Großteil der Gesundheitseinrichtungen ist zerstört, und die wenigen noch funktionierenden Krankenhäuser sind völlig überlastet und können die Vielzahl an Verletzten kaum noch versorgen. Hinzu kommt, dass der Großteil der Bevölkerung keinen Zugang zu angemessenen sanitären Einrichtungen und grundlegender Hygiene hat. Unter diesen katastrophalen Bedingungen breiten sich Krankheiten rasant aus. Die Menschen im Gazastreifen sind zum Überleben dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.