Schnelle Hilfe für unterernährte Kinder in Kenia
„Endlich muss mein Kind nicht mehr hungern!"
Dass es ihrem Sohn von Tag zu Tag schlechter ging, musste die Mutter von Ille tatenlos beobachten. „Mir waren die Hände gebunden, denn wir hatten keine Nahrungsmittel, kein Geld und unsere Tiere sind wegen der Dürre auch verendet. Ich habe gesehen, dass es Ille jeden Tag schlechter ging, aber konnte nichts tun. Das hat mir das Herz gebrochen."
Heute geht es dem kleinen Ille besser, denn er konnte dank spezieller Zusatznahrung wieder aufgepäppelt werden. Bei einer unserer Routinekontrollen zusammen mit der kenianischen Gesundheitsbehörde in der Region um Illeret ist uns der kleine Ille besonders aufgefallen: Er war klein, schwach, mit dünnen Ärmchen und Beinchen und wirkte völlig apathisch. Es war klar, dass sofortiges Handeln angezeigt war. Anders als andere unterernährte Kinder in Region reichte es bei Ille nicht, ihm und seiner Mutter Zusatznahrung für die Behandlung zuhause mitzugeben. Ille war so stark unterernährt, dass er unter Beobachtung wieder zu Kräften kommen musste. Deswegen war es nötig, dass er und seine Mutter mit unseren Mitarbeitern in die Gesundheitsstation in Marsabit kommen, um den kleinen Jungen dort stationär behandeln zu können.
Behandlung gegen Unterernährung in der Gesundheitsstation
In der Gesundheitsstation wurde zunächst Illes Gesundheitszustand genau geprüft, denn die Sichtung vor Ort gibt zwar einen Anhaltspunkt, aber bei so schweren Fällen wie seinem braucht es mehr als das. So konnte festgestellt werden, dass Ille sehr untergewichtig und extrem unterernährt war und unter Vitaminmangel litt. In der Gesundheitsstation wurde dann eine Behandlung aus nährstoffreicher Zusatznahrung und viel Flüssigkeit für ihn ausgearbeitet, damit er so schnell wie möglich wieder zu Kräften kommt.
Zusatznahrung schlägt an
Illes Behandlung dauerte einige Wochen, denn er hatte nach den letzten Monaten, in denen die Familie teilweise tagelang nichts zu Essen hatte, einiges aufzuholen. Zum Glück zeigten sich bei Ille schnell Zeichen der Besserung, er wurde jeden Tag wacher und fröhlicher und begann schon nach wenigen Wochen, in der Gesundheitsstation herumzutollen. „Es war toll zu sehen, wie es ihm Schritt für Schritt besser ging", sagt seine Mutter glücklich.
Hungersnot in Kenia: Hilfe für die ganze Familie
Nach ein paar Wochen in der Gesundheitsstation konnte Ille endlich entlassen werden, jetzt viel kräftiger und fröhlicher als zu Beginn seiner Behandlung. Doch eins war wichtig: Es musste sichergestellt werden, dass Illes Gesundheits- und Ernährungszustand sich nicht wieder verschlechtert, wenn er und seine Mutter in ihr abgeschiedenes Dorf zurückkehren. Denn die Hungersnot in Kenia dauert weiter an. Deswegen bekamen die beiden ausreichend Zusatznahrung für Ille mit, um die Behandlung auch zuhause weiterführen zu können. Außerdem schauen wir regelmäßig in Illes Dorf vorbei um zu überprüfen, wie es ihm und den anderen Kindern geht und um sicherzustellen, dass jedes Kind, das Hilfe braucht, auch welche bekommt.
(30. Juni 2017)