Wie Schulmahlzeiten Leben verändern
Eine Geschichte von Hoffnung und Engagement an einer Grundschule im Norden Kenias
Die Grundschule „AIC Lopur Primary School“ ist seit 1969 eine Säule der Bildung für Kinder in Turkana und des nahegelegenen Kakuma-Flüchtlingscamps ganz im Norden Kenias. Trotz ihrer langen Geschichte kämpft die Schule mit großen Herausforderungen – besonders mit Nahrungsmittelknappheit. Genau hier setzt die Unterstützung von Malteser International an: Dank regelmäßiger Schulmahlzeiten erhalten die Kinder nahrhaftes Essen. Das verbessert nicht nur ihre Konzentration und Lernfähigkeit – es ermöglicht ihnen auch, überhaupt in die Schule zu kommen.
Die Schule liegt inmitten der weiten, trockenen Halbwüste der Turkana-Region. Umgeben von staubigen Pfaden, dornigen Büschen und spärlichem Akazienbewuchs, erhebt sich die Schule als einfacher, aber lebenswichtiger Ort. Die flimmernde Hitze liegt oft wie ein Schleier über dem sandfarbenen Boden, und der Wind trägt den feinen Staub durch die offenen Klassenzimmer. Die Mehrheit der Familien dieser Region leben traditionell als Halbnomaden. Mit ihren Viehherden – Ziegen, Schafen, Kamelen und Rindern – ziehen sie auf der Suche nach Wasser und Weideland durch die trockene Savanne. Doch diese uralte Lebensweise gerät durch die Auswirkungen des globalen Klimawandels zunehmend unter Druck. Klimatische Extreme wie langanhaltende Dürren und plötzliche, heftige Überschwemmungen nehmen zu, bedrohen die Ernährungssicherheit und erschweren den Alltag massiv.
Inmitten dieser Herausforderungen ist die AIC Lopur Primary School, die aktuell rund 720 Kinder unterrichtet, ein Anker. Ein Ort, der Bildung, Stabilität, Gemeinschaft und eine warme Mahlzeit bietet.
Ein Schulmahlzeit als Chance
Als 2023 im Rahmen der Dürre die Lebensmittel knapp wurden, sprang Malteser International ein: Wir stellen Reis und Bohnen bereit, damit die Kinder weiterhin ein warmes Mittagessen erhalten können. Zudem verteilten wir Menstruationshygiene-Kits und pflanzten Bäume, die in Zukunft Schatten spenden.
Dorcas, zwölf Jahre alt und Schülerin der sechsten Klasse, weiß genau, was eine Mahlzeit bedeuten kann. Zuhause gibt es oft nichts zum Frühstück. Der Porridge in der Schule ist meist ihre erste Mahlzeit des Tages. Ihre Lieblingsfächer sind Kiswahili, Englisch und Naturwissenschaften. „Später möchte ich Ärztin werden – nicht nur wegen des Geldes, sondern weil ich den Menschen hier helfen möchte“, erzählt sie. Ihrer Mutter Apas Iria Nakali, die nie zur Schule ging, ist es sehr wichtig, dass Dorcas eine Schulbildung erhält. „Ich bin dankbar, dass meine Kinder in der Schule Essen bekommen. Das hilft ihnen zu lernen. Ich bete dafür, dass die Versorgung weitergehen kann.“
Der anhaltende Bedarf
Doch die Mittel sind knapp. Frühstück gibt es derzeit leider nicht für alle. Gelder, die eigentlich für den Bau neuer Klassenräume gedacht waren, musste die Schulleitung für die Beschaffung von Lebensmitteln einsetzen. „Das ist nicht nachhaltig“, erklärt die stellvertretende Schulleiterin Sarah Akiru Ekido. Sie betont außerdem die Notwendigkeit einer vielfältigeren Ernährung: „Wenn wir mehr Vielfalt beim Essen hätten – wie Gemüse oder grüne Bohnen – würde das einen großen Unterschied machen.“
Gemeinsam Hoffnung stärken
Die AIC Lopur Primary School zeigt, was möglich ist, wenn Bildung und Ernährung zusammengedacht werden. Jede Mahlzeit, jede Unterstützung bringt Kinder wie Dorcas ein Stück näher an ihre Träume. Denn Lernen beginnt nicht im Klassenzimmer, sondern mit einem vollen Magen.
Helfen Sie mit. Spenden Sie für Schulmahlzeiten, für Gesundheit, für Zukunft. Schon mit einem kleinen Beitrag können Sie Großes bewirken.
(April 2025)