Mehr als 110 Millionen Menschen weltweit leben auf der Flucht, die Hälfte davon sind Frauen und Mädchen. Sie sind dabei besonderen Gefahren ausgesetzt, wie beispielsweise sexualisierter Gewalt. Frauen haben in diesem Kontext oft selbst zu grundlegenden Rechten – Sicherheit, Nahrung, Gesundheit, Unterkunft, Nationalität und Bildung – nur eingeschränkten Zugang. Schon alltägliche Tätigkeiten wie Wasser holen oder zur Toilette gehen können vertriebene Frauen und Mädchen der Gefahr von Missbrauch aussetzen.
Um Frauen und Mädchen in den Geflüchtetencamps in Nigeria zu unterstützen, haben wir 2021 mehrere Zentren eröffnet, um für Frauen wie Hadiza und Fatuma einen sicheren Zufluchtsort zur Verfügung zu stellen. Hier werden die Betroffenen von Gewalt psychosozial unterstützt.
„Eine der wirkungsvollsten Initiativen von Malteser International war die Einrichtung eines sicheren Raums für Frauen wie mich“, meint Fatuma. „Der sichere Raum bietet einen Zufluchtsort vor der Gewalt und eine Plattform für Austausch, wo wir unsere Sorgen äußern können, ohne Angst vor Verurteilung oder Vergeltung haben zu müssen. Hier erhalten wir Beratung und psychosoziale Betreuung.“ Daneben vermitteln die Mitarbeitenden immer wieder zwischen den Betroffenen von Gewalt und ihren Familien. Auch Fatuma lebt nun nach der Intervention von Malteser International wieder bei ihrer Familie.
„Meine Geschichte der Resilienz ist nicht nur meine eigene. Viele andere Frauen im Geflüchtetencamp haben ebenfalls positive Veränderungen erlebt. Gewalt gegen Frauen ist jetzt deutlich weniger geworden, und die Überlebenden erhalten die Unterstützung, die sie brauchen. Ich bin Malteser International dankbar für ihr unermüdliches Engagement im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen und für die Stärkung der Frauen in unserer Gemeinde“, sagt Fatuma.
Neben der psychologischen Betreuung erhalten die Frauen in den Zentren auch eine Berufsausbildung, wenn sie dies möchten. Durch ein eigenes Einkommen emanzipieren sie sich von ihren Familien.