EN | DE | FR
Jetzt Spenden

Gegen den Hunger

Der politische Umbruch und die eskalierende Bandengewalt seit Januar 2024 verschlechterten die Lebensbedingungen für die Menschen in Haiti erneut drastisch. Geschlossene Grenzen und Straßenblockaden behindern die Verfügbarkeit lebenswichtiger Güter; auch humanitäre Hilfsgüter wurden von Gangs beschlagnahmt oder gestohlen. Inmitten des Chaos arbeiten Teams von Malteser International (MI) am Limit, um lebenswichtige Hilfsmaßnahmen aufrechtzuerhalten.  

Seit über einem Jahr sind die Menschen in Haiti fast gänzlich auf ihre eigenen Ressourcen angewiesen. Und diese sind mehr als knapp: Im März 2024 waren laut World Food Programm 4,97 Millionen Haitianerinnen und Haitianer von Ernährungsunsicherheit betroffen. »Die Nahrungsmittel-produktion kann den steigenden Bedarf in den Regionen, in die viele Menschen geflohen sind, nicht decken«, berichtet Yolette Etienne, Partner- und Programmkoordinatorin von MI in Haiti – und selbst gebürtige Haitianerin. Nach Angaben der IOM sind über eine Million Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Kinder. Etienne fügt hinzu: »Wir sind eine Kultur, die niemals aufgibt. Aber dies sind sehr dunkle Zeiten.« MI setzt sich in zwei Projekten gemeinsam mit Betroffenen gegen Unter- und Mangelernährung und für mehr Ernährungssicherheit ein. 

Not identifizieren

Vor allem die Unterernährung von Kindern ist eine erschütternde Realität in Haiti. Die Betroffenen zu finden, ist dennoch häufig eine Herausforderung. MI arbeitet mit kommunalen Kliniken zusammen, um Kinder sowie ins-besondere schwangere und stillende Frauen zu erreichen. So können mehr Menschen mit lebenswichtigen Medikamenten und Nahrungsergänzungs-mitteln versorgt werden. Ausgewählte Haushalte erhielten 2024 zudem Bargeld zur Überbrückung stark unsicherer Ernährungslagen. 

Ressourcen für eine gesündere Zukunft

Um Unterernährung vorzubeugen, arbeitet MI mit Familien und Gemeinden daran, ihre Selbstversorgung mit nahrhaften Lebensmitteln zu erhöhen. In Kochvorführungen erfahren die Teilnehmenden, wie sie sich mit lokalen Ressourcen gesund ernähren können. MI unterstützt Gemeinden und Kleinbauern zudem mit Saatgut und Nutztieren sowie mit Werkzeugen und Fachwissen. Dies ermöglicht ihnen, beispielsweise Hühner und Kaninchen zu halten und ihre Erträge zu steigern; außerdem Küchen- und Gemein-schaftsgärten mit einer vielfältigen Mischung von Nutzpflanzen anzulegen, die ihren Nährstoffbedarf decken. Durch Verkauf von Über-schüssen vor Ort können die Familien ihr Einkommen ebenso wie die Gesundheit ihrer Gemeinden verbessern. So arbeitet MI Schritt für Schritt mit den betroffenen Gemeinschaften daran, ihre Resilienz für die Zukunft zu stärken. 

 

 

»Ich arbeite seit 2016 als freiwillige Gesundheitshelferin in meiner Gemeinde. Seit ich für MI im Einsatz bin, hat sich der Prozess der Suche, Diagnose und Behandlung von Kindern deutlich beschleunigt. Zu sehen, wie es den Kindern besser geht, ist einfach unglaublich!« 

Unterstützen Sie die Menschen in Haiti mit Ihrer Spende!
Jetzt spenden