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Wasserversorgung und Inklusion in der Region Eastern Visayas

Die Region Eastern Visayas gehört zu den Gebieten auf den Philippinen mit dem höchsten Risiko für Naturkatastrophen – insbesondere Taifune treffen häufig auf die Inselgruppen. Regelmäßig zerstören diese die Lebensgrundlage der vor Ort lebenden Menschen und verursachen hohe Verluste. Im Dezember 2015 traf der Taifun Nona die Region. 51 Menschen starben, über 300.000 Häuser wurden zerstört. Am meisten betroffen war die ohnehin schon arme Bevölkerung: In der Provinz Nord Samar leben über 50% der Menschen unter der nationalen Armutsgrenze. Nur zwei Drittel der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Durch den Taifun wurden weitere Trinkwasserquellen sowie sanitäre Einrichtungen zerstört. Durchfallerkrankungen und Mangelernährung sind die Folge dieser unzureichenden sanitären Bedingungen.

Nach Taifun Nona versorgten wir zunächst die Menschen aus betroffenen Haushalten mit Hygienekits und anderen benötigten Materialien. Ebenso unterstützten wir über 600 Familien beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser. Um die Bevölkerung besser auf zukünftige Katastrophen vorzubereiten, stärkten wir 2016 bis 2018 in den Gemeinden Catarman und Laoang die Kapazitäten zur Katastrophenvorsorge.

Seit Juni 2018 führen wir Maßnahmen zur Verbesserung der Wasser-, Sanitär und Hygienesituation in Gemeinden und Schulen durch. Gleichzeitig setzen wir uns für Inklusion und die Einbindung von Menschen mit Behinderungen, älteren Menschen, Frauen und Kindern ein.

An den Schulen in Catarman und Laoang ist die Wasser- und Sanitärversorgung für die Schüler und Schülerinnen unzureichend: Es gibt kein sauberes Trinkwasser und zu wenige nach Geschlechtern getrennte Toiletten. Diese Bedingungen führen zur Verbreitung von Durchfallerkrankungen und wirken sich negativ auf den Schulbesuch der Kinder aus. Auf den Philippinen werden zudem Schulen während Naturkatastrophen als Evakuierungszentren genutzt. Gerade zu diesen Zeiten reichen die vorhandenen sanitären Einrichtungen und die Wasserversorgung nicht aus und sind überlastet. Das erhöht weiter das Risiko der Übertragung von Krankheiten. Besonders schwierig gestaltet sich die Situation für Menschen mit Behinderungen und weitere vulnerable Gruppen wie ältere Menschen: Die Wasser- und Sanitäranlagen sind oftmals nicht barrierefrei und so nur schwer zugänglich für diese Gruppen – dabei gibt die philippinische Gesetzgebung Barrierefreiheit für diese Einrichtungen vor.

Neben der mangelhaften Versorgung mit Trinkwasser und sicheren Toiletten ist in Catarman und Laoang das Management und die Entsorgung von Abfällen ein großes Problem, welches die Umwelt belastet. Abfallsammel- und verwertungsstellen sind zwar gesetzlich vorgeschrieben und in den Zuständigkeiten der lokalen Behörden verankert, werden aber in der Praxis nicht oder nur ungenügend umgesetzt. Menschen mit Behinderungen und andere vulnerable Gruppen sind diejenigen, die auch hier besonders mit den Auswirkungen zu kämpfen haben. Ihre besonderen Bedürfnisse werden in den Gemeindeentwicklungsplanungen kaum berücksichtigt.

Das Projekt zielt auf die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von 13 Gemeinden in Catarman und Laoang gegenüber zukünftigen Naturkatastrophen ab, indem

  • die Wasser- und Sanitäranlagen sowie die Hygienesituation an den Schulen in 13 Gemeinden in den Municipalities Catarman und Laoang in Nord Samar verbessert werden 
  • der Zugang zu sicheren und barrierefreien Evakuierungszentren während Naturkatastrophen für die Gemeinden sichergestellt wird
  • die Wasser-, Sanitär- und Hygiene-Dienstleistungen in den Gemeinden durch eine inklusive Gemeindeentwicklungsplanung und partizipative Sensibilisierung gestärkt werden.
  • Training der Gemeinden und lokalen Behörden:
    • in der Anwendung der Gesetzgebung zu Barrierefreiheit, Inklusion und gemeindebasierter inklusiver Entwicklung
    • zur Berücksichtigung von Bedarfen in den Bereichen Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH) sowie Inklusion in den jährlichen Gemeindeentwicklungsplänen
  • Beratung von Menschen mit Behinderungen:
    • in der Beantragung von staatlichen Leistungen
    • zur Vernetzung auf Gemeindeebene und mit anderen Stakeholdern in der Region
  • Bau von barrierefreien Wasser- und Sanitäranlagen an 13 Schulen
  • Training der Schulen zum Management der Schulen als Evakuierungszentren
  • Gründung und Training von WASH Peer Educator Clubs an den Schulen
  • Bewusstseinsbildende Maßnahmen zu Hygiene an den Schulen und in den Gemeinden sowie Müllsammelkampagnen
  • Training der Gemeinden, Behörden und Schulen in Abfallmanagement
  • Unterstützung der Gemeinden, Schulen und Behörden in der Verbesserung des lokalen Abfallmanagements
  • Förderung von Kleinprojekten im Bereich WASH in den Gemeinden
  • Wir bauen ein Klassenzimmer an der Pangdan Grundschule in Batag Island / Laoang wieder auf (mit freundlicher Unterstützung von Hilfe zur Selbsthilfe e.V.).

Projektdaten

Finanzierung: Aktion Deutschland Hilft, private Spender
Partner: Philippinische Assoziation des Malteserordens

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