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Globales WASH-Programm und Menschenrechte in Nepal und Uganda

Obwohl sicheres Trinkwasser und Sanitärversorgung menschenrechtlich verankert sind, haben weltweit noch immer 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 4,2 Milliarden Menschen fehlt ein Zugang zu sicheren sanitären Einrichtungen. Zwar gibt es fortlaufende Bemühungen dies zu verändern und Menschen zu ihrem Recht auf Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene zu verhelfen, allerdings sind die strukturellen Herausforderungen groß. Soziale Ungleichheit, fehlende Ressourcen, mangelnde Nachhaltigkeit, Marginalisierung der Rechteinhaberinnen und -inhaber sowie Konflikte sind hier nur einige Gründe dafür, warum noch immer so vielen Menschen ein Zugang zu Wasser verwehrt bleibt.

Vielversprechende Ansätze wie Making Rights Real (MRR) und WASH Systems Strengthening setzen bei diesen Problemen an und beziehen Rechteinhaberinnen und -inhaber aktiv ein. Sie sind der Kern unseres länderübergreifenden globalen WASH-Programms in Nepal und Uganda, das Malteser International gemeinsam mit WASH United und der German Toilet Organization (GTO) – basierend auf einer umfassenden und partizipativen Studie – entwickelt hat. Mit vier lokalen Partnerorganisationen sowie der Unterstützung von zwei Mitgliedern des WASH-Netzwerks setzen wir uns dafür ein, dass das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung für Menschen in Nepal und Uganda gelebte Realität wird.

Der Making Rights Real-Ansatz zielt darauf ab, Entscheidungsträger und -trägerinnen zu motivieren, den Zugang zu WASH für alle Menschen zu ermöglichen. Mit dem Ansatz "WASH Systems Strengthening" können bestehende Versorgungslücken analysiert und Roadmaps für umfassende Verbesserungen entwickelt werden.

Der sichere Zugang zu Wasser, einer ausreichenden Sanitärversorgung sowie Hygiene ist noch immer für Millionen von Menschen weltweit keine Realität. Die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, die Wasserversorgung zu verbessern, konzentrierten sich lange Zeit auf den wenig nachhaltigen Ansatz, Ländern Infrastrukturhilfe bereitzustellen. Das aktuellere Vorgehen, Regierungen beim Aufbau ihrer Kapazitäten für die Bereitstellung nachhaltiger WASH-Dienstleistungen zu unterstützen, erfordert hingegen die Überwindung von Finanz- und Kapazitätslücken sowie die Einbeziehung der Rechtinhaberinnen und -inhabern, was ebenso viele Regierungen vor Herausforderungen stellt.

In unseren Einsatzländern Nepal und Uganda, in denen wir unser globales WASH-Programm umsetzen, zeigen sich diese Probleme ganz konkret.

In Nepal gilt der Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen als Grundrecht, für dessen Umsetzung und Bereitstellung die lokalen Behörden verantwortlich sind. Zwar gibt es Richtlinien für WASH-Projekte, diese konzentrieren sich jedoch meist auf die Entwicklung der Infrastruktur und nicht auf den Aufbau von Kapazitäten. Trotz einiger Verbesserungen im WASH-Sektor bestehen nach wie vor die größten Herausforderungen darin, marginalisierte Bevölkerungsgruppen zu erreichen, sowie die Funktionalität, Nachhaltigkeit und Qualität der Wasserversorgung sicherzustellen. Die Realität der sanitären Versorgung und der Hygiene in Nepal ist weit von den offiziellen Zahlen entfernt. Nur 25 % der Grundversorgung sind zuverlässig, während offiziell 92 % der Bevölkerung abgedeckt sind. Unser Programm in Nepal zielt auf die Distrikte Sarlahi und Mahottari ab, welche im südlichen Nepal in der sogenannten Provinz 2 liegen. Dort leben rund 5,5 Millionen Menschen, von denen nur 10,46 % Zugang zu Leitungswasser haben. Die Wasserhauptquelle der Mehrheit der Menschen sind kontaminierte Rohrbrunnen. Zudem ist die Region anfällig für Naturkatastrophen, die abermals den Zugang zu Wasser – gerade in marginalisierten Bevölkerungsgruppen – beeinträchtigen.

In Uganda setzen wir das Programm in den Distrikten Ntoroko und Bundibugyo um. In beiden Bezirken ist die Versorgung mit Leitungswasser gering. Auch hier sind die Hauptwasserquelle vieler Menschen verunreinigte Rohrbrunnen. Hinzu kommt, dass Geflüchtete aus der DR Kongo in den Grenzgebieten Zuflucht suchen und der Bedarf an Wasser und sanitären Diensten infolge weiter steigt.

Sowohl in Uganda als auch Nepal möchten wir mit unserem Programm den Zugang zu WASH-Diensten verbessern.

Durch verbesserte Zugänge zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen für Gemeinden mittels Stärkung von WASH-Systemen, verhelfen wir den Menschen in unseren Projektregionen in Nepal und Uganda zu ihren Grundrechten und stärken gleichzeitig ihre Gesundheit. Unser Ziel: Wasser- und Sanitärdienstleistungen sind für alle verfügbar, zugänglich, erschwinglich, sicher und akzeptabel.

  • Unterstützung von Regierungen: durch den Aufbau ihrer Kapazitäten, die Förderung besserer WASH-Bereitstellungsmethoden und den Austausch von Informationen. 
  • Stärkung von zivilgesellschaftlichen Organisationen: durch Advocacy- und Aufklärungsarbeit, Aufbau ihrer Kapazitäten, Lernen, Koordination und Austausch von Informationen.
  • Empowerment von Gemeinden: durch Lobbyarbeit, Informationsaustausch, Netzwerk-Arbeit und Kapazitätsaufbau.
  • Verbesserung von Wissen und Zusammenarbeit: durch den Austausch von Informationen auf nationaler und internationaler Ebene, Advocacy- und Aufklärungsarbeit sowie den Aufbau von Kapazitäten.

 

 

Projektdaten

Projektregionen: Nepal (Sarlahi und Mahottari Bezirke), Uganda (Ntoroko und Bundibugyo Bezirke)

Laufzeit: 01.06.2022 - 31.05.2025

Finanzierung: BMZ

Partner: RSDC (Nepal), Care and Assistance for Forced Migrants (Cafomi) (Uganda), Viva con Agua Uganda (Uganda), Institute for Sustainable Futures (ISF), German Toilet Organization (GTO), WASH United

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