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Das ToGETHER-Lokalisierungsprogramm

Towards Greater Effectiveness and Timeliness in Humanitarian Emergency Response

Wir engagieren uns – nicht erst seitdem die Lokalisierung der humanitären Hilfe als eines der zentralen Zukunftsthemen in der Abschlusserklärung des Grand Bargain beim ersten humanitären Weltgipfel im Jahr 2016 in Istanbul festgelegt wurde – für die Stärkung lokaler Akteure und somit die Steigerung der Effektivität und Effizienz in der humanitären Hilfe.

Zusammen mit der Welthungerhilfe, Caritas International und der Diakonie Katastrophenhilfe unterstützen wir in einem gemeinsamen Lokalisierungsprogramm (ToGETHER! - Towards Greater Effectiveness and Timeliness in Humanitarian Emergency Response) insgesamt acht Länder und 40 lokale Partnerorganisationen beim Aufbau von Kapazitäten in den Bereichen Nothilfe, Krisenprävention, in der Koordinierung und Finanzierung ihrer Arbeit sowie in der Vertretung ihrer Interessen. Umgesetzt wird das vom Auswärtigen Amt geförderte Projekt in Äthiopien, Bangladesch, Demokratische Republik Kongo, Indonesien, Kolumbien, Myanmar, Pakistan und Somalia.

Ziel des Programms ist es, die Lokalisierung der humanitären Hilfe in den teilnehmenden Ländern – für Malteser International sind dies Myanmar und Bangladesch – in die Praxis umzusetzen.

Dafür arbeiten wir eng mit folgenden lokalen Partnerorganisationen zusammen:

Bangladesch: Association for Alternative Development (AFAD), Centre for Disability in Development, Mukti Foundation und Programme for Helpless and Lagged Societies (PHALS).

Nationale Organisationen sind nach großen Katastrophen die ersten, die vor Ort Hilfe leisten können. Jedoch fungieren sie oft nur als reine Umsetzer strategischer und operativer Entscheidungen, die von internationalen humanitären Organisationen getroffen werden. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die lokalen Akteure in ihrer eigenen operativen Bereitschaft und Reaktionsfähigkeit, ihren organisatorischen und institutionellen Fähigkeiten, der Verfügbarkeit angemessener Finanzmittel und der Integration in relevante humanitäre Koordinationsmechanismen zu unterstützen. Ebenso wichtig ist die Umgestaltung der Rollen zwischen den verschiedenen Akteuren innerhalb des humanitären Systems.

Wie ein Katalysator hat die Corona-Krise diese ohnehin weltweit fortschreitende Entwicklung nun beschleunigt. In vielen Regionen konnten internationale Expertinnen und Experten sowie Nichtregierungsorganisationen während der lokalen Lockdowns nicht mehr reisen und operativ tätig sein. Lokale Akteure haben den Zugang zu den betroffenen Menschen aufrechterhalten und teilweise überhaupt erst möglich gemacht.

Unser übergeordnetes Ziel ist es, durch eine lokalisierte, wirksame, schnelle und verantwortungsbewusste humanitäre Hilfe die Auswirkungen von Katastrophen auf die lokale Bevölkerung in den Einsatzländern zu verringern.

Unsere Vision ist die Förderung gleichberechtigter, komplementärer Partnerschaften zwischen lokalen/nationalen NGOs und internationalen NGOs. Wir möchten die führende Rolle lokaler/nationaler NGOs im humanitären System (“local leadership”) und die Lokalisierungsagenda auf internationaler Ebene stärken.

Das ToGETHER-Programm will darüber hinaus Organisationsgrenzen überwinden und allen beteiligten lokalen und internationalen Partnern die Möglichkeit geben, gemeinsam Ansätze für humanitäre Herausforderungen zu entwickeln, die sie alleine nicht in diesem Umfang und mit diesem Mehrwert hätten realisieren können. Folgende Unterziele streben wir daher an:

  • Lokale Partner nehmen eine führende Rolle in der strategischen Programmumsetzung & Koordinierung humanitärer Hilfe in ihren Ländern ein
  • Institutionelle und operative Kapazitäten lokaler Partner werden gestärkt
  • Lokale Partner erhalten im Rahmen des Programms eine Direktfinanzierung für Innovationen und humanitäre Hilfseinsätze
  • Wissensaustausch, Lernen und Lobbyarbeit verbessern eine lokalisierte, effektive und schnelle humanitäre Hilfe
  • Aufstellen eines „Programme Advisory Committee“ zur Besprechung und Lösung von Problemen
  • Einrichtung von umfassenden Projektstrukturen im jeweiligen Land
  • Einführung von Peer-Review-Mechanismen
  • Implementierung von “Monitoring, Evaluation, Accountability and Learning”-Systemen vor Ort
  • Aufstellen von Plänen für die Stärkung lokaler Kapazitäten
  • Regelmäßige Durchführung von Koordinierungs-Einheiten
  • Stärkung der Katastrophenvorsorge- und Reaktionsfähigkeit in 8 Ländern
  • Erstellen und Bereitstellen von Informationen, Ressourcen und Referenzmaterial (Leitfäden, institutionelle Standard Operating Procedures etc.)
  • Bereitstellung einer Direktfinanzierung für Innovationen und humanitäre Hilfseinsätze
  • Überprüfung, Sammlung und Weiterverbreitung der Lokalisierungs-Abläufe in den einzelnen Ländern
  • Entwicklung von Trainingseinheiten zu unterschiedlichen Themen
  • Durchführung von Workshops und Treffen zum Austausch und gemeinsamen Lernen (Süd-Süd-Austausch, Projektworkshops)
  • Organisation und Durchführung von Konferenzen (auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene) zum Austausch bewährter Verfahren und zur Förderung innovativer Ansätze
  • Erarbeitung von digitalen Lösungen für Wissensmanagement, Kooperation und Austausch zu den Themen Lokalisierung und Partnerstärkung über die Grenzen einzelner Organisationen hinaus
  • Erstellung von Publikationen

Länderinfos Bangladesch

Hauptstadt: Dhaka
Fläche: 147.570 km²
Bevölkerung: ca. 166,3 Millionen

Länderinfos Myanmar

Hauptstadt: Naypyidaw
Fläche: 676.578 km²
Bevölkerung: ca. 51,5 Millionen

Projektdaten

Laufzeit: seit März 2020

Finanzierung: Auswärtiges Amt über Welthungerhilfe

Ko-Finanzierung: Aktion Deutschland Hilft (ADH)

Partner: Caritas International, Diakonie Katastrophenhilfe, Deutsche Welthungerhilfe

Partner in Bangladesch: Association for Alternative Development (AFAD), Centre for Disability in Development, Mukti Foundation und Programme for Helpless and Lagged Societies (PHALS)

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