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Kleines Projekt, große Wirkung: Wie eine Renovierung für Hanna und ihre Gemeinschaft zum Lichtblick wird

In einer Kleinstadt in der Zentralukraine war die alte Bücherei schon immer mehr als nur ein Ort, an dem man Bücher ausleihen konnte. Sie war ein Ort des Austauschs, neuer Freundschaften über ein Buch, des Lernens und der Kultur. Doch seit Beginn des Krieges ist sie – besonders im Winter – zu einem kalten Ort geworden, an dem sich die Menschen wegen der viel zu dünnen Fenster und nicht vorhandenen Toiletten nur kurz aufhalten. Ein gemeinsames Projekt von Malteser International und dem ukrainischen Wohltätigkeitsfonds „Believe in Yourself“ soll wieder Leben in die Bücherei bringen. Für die Leiterin Hanna Mosiienko ist dies ein Lichtblick in einer sehr dunklen Zeit.

               

„Mein Name ist Hanna Mosiienko, ich bin 65 Jahre alt. Ich wurde in einem Dorf in der Oblast Poltawa geboren und lebe seit 45 Jahren in unserer schönen Stadt. Nach meinem Abschluss am Hadiach College of Culture bekam ich Arbeit in der örtlichen Bibliothek. Seitdem ist sie Teil meines Lebens geworden.“

Seit über 30 Jahren arbeitet Hanna hier, zunächst als Bibliothekarin und seit 13 Jahren als Leiterin. Seitdem vor sechs Monaten ihr Mann starb, lebt die engagierte Buchliebhaberin allein. Sie hat eine Tochter und Enkel, doch ihr Schwiegersohn dient derzeit in der Armee. Die ganze Familie ist konstant in größter Sorge um ihn. „Deshalb ist die Arbeit in der Bücherei für mich mehr als nur ein Job“, erklärt Hanna. „Sie ist der Ort, an dem ich Sinn und Zugehörigkeit empfinde.“

Dann begann der Krieg, und in der Bücherei trafen sich nun vermehrt auch vertriebene Familien, die Kontakt suchten und sich ein neues Leben aufbauen wollten. Das alte Gebäude, in dem sich die Bücherei befindet, war jedoch nicht mehr dafür geeignet, dass Gruppen von Menschen hier länger Zeit verbrachten. Vor allem im Winter war es kalt und ungemütlich, denn eine Renovierung war längst überfällig. Aber es gab kein Geld dafür.

               

Ein Hoffnungsschimmer

Die Wende kam schließlich mit dem Besuch von Iryna Ivanchyk, der Vorsitzenden unserer ukrainischen Partnerorganisation „Believe in Yourself“. „Sie kam in unsere Bücherei, sprach mit den Kindern und erkundigte sich nach unserer täglichen Arbeit. Wir erzählten ihr, dass unsere Fenster alt waren und wir nicht einmal eine Toilette hatten. Iryna schlug vor, Unterstützung bei Malteser International zu beantragen – das war unsere Chance auf Veränderung. Anna Chuk, Projektmanagerin bei „Believe in Yourself“, half uns dabei", erzählt Hanna.

„Später besuchten uns Mitarbeitende von Malteser International“, berichtet sie weiter. „Selbst durch den Dolmetscher konnten wir ihre Herzlichkeit und Aufrichtigkeit spüren. Mir war klar, dass sie nicht nur gekommen waren, um zu inspizieren, sondern um zuzuhören und zu verstehen, wie unsere Gemeinschaft lebt und was wir brauchen.“

             

Die Arbeit beginnt

Das Projekt befindet sich nun in der Umsetzungsphase. Die technischen Unterlagen wurden genehmigt, und die Renovierungsarbeiten an den Toiletten werden bald beginnen, gefolgt vom Austausch der Fenster.

„Als ich hörte, dass unser Projekt genehmigt worden war, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten“, sagt Hanna. „Ich hatte das Gefühl, dass all meine jahrelange Arbeit wirklich etwas bewirkt hatte. Für mich ist das Projekt eine Bestätigung der Menschlichkeit. Für unsere Gemeinschaft ist es ein Zeichen, dass wir gesehen und nicht vergessen werden – und das gibt uns die Kraft, weiterzumachen.“

Durch die Renovierung wird ein würdevoller, einladender Raum für alle geschaffen: Für ältere Frauen, die hier Kurse besuchen, für Kinder, die zum Lesen oder Malen kommen, und für vertriebene Familien, die eine Gemeinschaft finden, die ihnen zuhört und sich um sie kümmert.

 

Hannas Kerze in der Dunkelheit

Echte Hilfe bedeutet nicht nur große Aktionen oder lautstarke Kampagnen. Sie kann eben auch etwas sehr Praktisches sein – wie der Einbau warmer Fenster und der Bau einer Toilette, um Komfort und Würde zu schaffen.

„Das sind die Dinge, die das Leben der Menschen jeden Tag verändern“, sagt Hanna. Und sie fährt fort: „Malteser International und ‚Believe in Yourself‘ haben uns gezeigt, dass Menschlichkeit Handeln ist und dass echte Unterstützung einfach, aber dennoch von tiefer Bedeutung sein kann.“

Wenn sie der Welt eine Botschaft mitgeben könnte, wäre es diese: „Habt keine Angst, Gutes zu tun, auch wenn es noch so klein erscheint. Für irgendjemanden da draußen kann eure Tat das Licht sein, das ihm den Weg weist. Wir alle können füreinander Strahlen der Hoffnung sein.“

(November 2025)

Viele Kerzen. Ein Licht.

Wir leben in einer Welt, die an vielen Orten von Dunkelheit überschattet wird: Millionen Menschen leiden unter Konflikten und Vertreibung, Klimakatastrophen, Hunger und Armut. Angesichts dieser überwältigenden Notstände fühlen wir uns häufig machtlos. Dabei kann schon die kleinste Geste des Mitgefühls und der Menschlichkeit ein strahlendes Hoffnungslicht selbst in der dunkelsten Krise sein.

An diesem Weihnachtsfest lautet unsere Botschaft: Viele Kerzen. Ein Licht. Jede Geste, jede Spende, jedes Gebet, jedes freundliche Wort ist wie eine Kerze in der Dunkelheit. Mit jeder weiteren Flamme treiben wir die Dunkelheit ein Stück zurück.

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