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Wärme im Haus, Wärme im Herzen: Brennstoffbriketts für einen langen ukrainischen Winter

Drei ukrainische Frauen, drei Winter voller Entbehrungen – und eine scheinbar kleine Sache, die Hoffnung und Kraft schenkte.

Von Chernihiv bis Mykolajiw und Sumy teilen drei Frauen, die sich nie begegnet sind, dieselben Herausforderungen: Alle drei sind über siebzig und müssen mit einer sehr kleinen Rente auskommen. Als die kältesten Monate kamen, fand sich jede von ihnen allein in einem beschädigten Haus wieder – und kämpfen nun zum vierten Mal darum, im Winter warm zu bleiben.

Maria – Oblast Chernihiv

Marias kleines blaues Haus in Horodnia, nahe der Grenze im Norden der Ukraine, ist umgeben von einem Garten voller bunter Blumen: eine fragile Insel des Friedens in einem verwundeten Land. Hier lebt die 74-jährige Maria Andriivna allein. Sozialarbeiterinnen bringen ihr Lebensmittel und helfen bei kleinen Aufgaben.

„Ich habe schon im Juni angefangen, mich auf den Winter vorzubereiten“, erzählt sie. „Als mein Mann noch lebte, haben wir mit Gas geheizt. Aber nach seinem Tod wurde das zu teuer. Also bin ich auf Holz umgestiegen. Von meiner kleinen Rente von 4.000 UAH (etwa 82 Euro) konnte ich ein wenig sparen und zweimal Brennholz kaufen.“ Doch bald war das Haus wieder kalt.

Unsere Partnerorganisation Stabilization Support Services (CF SSS) unterstützt Menschen wie Maria mit Brennstoffbriketts. Nach einer sorgfältigen Bedarfsprüfung in der Region wurde Maria als Empfängerin ausgewählt. Vor Kurzem erhielt sie mehr als drei Tonnen Briketts. „Gott segne alle, die so Gutes tun“, sagt Maria leise lächelnd. „Es hat in Strömen geregnet, aber diese freundlichen Menschen haben die Briketts getragen und ordentlich in meiner Garage gestapelt. Ich habe gestern eines im Ofen ausprobiert – das Haus ist immer noch warm. Diese Menge reicht für den ganzen Winter.“

               

Valentyna – Oblast Mykolajiw

In Novotymofiivka im Süden der Ukraine sind die Spuren des Krieges überall: zerstörte Häuser, Arbeitslosigkeit und die ständige Bedrohung durch Beschuss prägen das Leben der Menschen. Nur wenige Hilfskonvois erreichen das Dorf, in dem Valentyna lebt. „Das Leben ist sehr schwer“, sagt sie leise. „Wenn ich Arbeit hätte, wäre alles leichter – aber es gibt keine. Ich überlebe von dem Gemüse und Obst, das ich selbst anbaue, und im Winter von meinen Vorräten. Manchmal stellt mich ein Nachbar für Feldarbeit ein, so bezahle ich die Stromrechnung.“

Valentyna lebt allein. Ihre einzige Verwandte, eine Cousine in Cherson, 31 km entfernt, braucht inzwischen selbst Hilfe. Seit Herbst 2024 hatte Valentyna keine humanitäre Unterstützung mehr erhalten. Doch kürzlich schaffte es ein Projektteam unseres Partners CF SSS endlich nach Novotymofiivka. Als Valentyna hörte, dass Brennstoffbriketts kommen, konnte sie es kaum glauben.

„In unserem Dorf gibt es kein Gas – und selbst wenn, könnte ich es nicht bezahlen. Ich bekomme keine staatliche Unterstützung. Das ist das erste Mal, dass ich Briketts bekomme, und ich bin so glücklich. Ich kann wieder auf meinem Ofen kochen, und das Haus ist warm“, sagt sie. In ihren Augen glänzen Tränen der Erleichterung.

             

Hanna – Sumy

Im vergangenen November explodierten zwei Shahed-Drohnen nahe dem Haus der 78-jährigen Hanna in Sumy, zerschmetterten Fenster und beschädigten fünf Nachbarhäuser. „Ich kann mir kein neues Glas leisten“, sagt sie. „Ich lebe von einer kleinen Rente.“ Nachbarn halfen ihr, die leeren Fensterrahmen mit Sperrholz zu vernageln, doch natürlich ist dies kein ausreichender Schutz gegen die Winterkälte.

„Als das Team mir zwei Tonnen Briketts brachte und sie so ordentlich im Hof stapelte, konnte ich es kaum glauben“, erzählt Hanna. „Es ist so dringend benötigte Hilfe. Auch wenn es noch nicht Winter ist, sind die Nächte schon kalt. Dank dieser Briketts kann ich beim Feuerholz sparen. Ich bin so dankbar – ich hätte nicht geglaubt, dass das möglich ist. Es fühlt sich wie ein kleines Wunder an.“

Heizbriketts mögen wie eine Kleinigkeit wirken. Aber für Maria, Valentyna, Hanna und Tausende wie sie sind sie wie eine Kerze in der Dunkelheit. Die Möglichkeit, eine warme Mahlzeit zu kochen und das eigene Zuhause zu heizen, bedeutet mehr als Komfort. Jede Geste der Fürsorge, jede Lieferung, jeder Akt der Solidarität fügt sich zu etwas Größerem, etwas Bleibendem. Es ist sichtbar gewordene Hoffnung.

(Oktober 2025)

 

Viele Kerzen. Ein Licht.

Wir leben in einer Welt, die an vielen Orten von Dunkelheit überschattet wird: Millionen Menschen leiden unter Konflikten und Vertreibung, Klimakatastrophen, Hunger und Armut. Angesichts dieser überwältigenden Notstände fühlen wir uns häufig machtlos. Dabei kann schon die kleinste Geste des Mitgefühls und der Menschlichkeit ein strahlendes Hoffnungslicht selbst in der dunkelsten Krise sein.

An diesem Weihnachtsfest lautet unsere Botschaft: Viele Kerzen. Ein Licht. Jede Geste, jede Spende, jedes Gebet, jedes freundliche Wort ist wie eine Kerze in der Dunkelheit. Mit jeder weiteren Flamme treiben wir die Dunkelheit ein Stück zurück.

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