Gesundheit, WASH & Ernährung: Auf diese Sektoren fokussiert sich unsere Arbeit
Bei Malteser International stellen wir die Förderung der menschlichen Gesundheit und des Wohlbefindens in den Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir betrachten Gesundheit ganzheitlich. Gesundheit ist für uns mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit: Sie umfasst körperliches, psychisches, soziales und geistiges Wohlbefinden. Unseren strategischen Fokus haben wir daher mit Blick auf die entscheidenden Wechselwirkungen zwischen Gesundheit, WASH (Wasser, Sanitärversorgung, Hygiene) und Ernährungssicherheit gewählt. Diesen integrierten Ansatz, der die Sektoren Gesundheit, WASH und Ernährung zusammendenkt, setzen wir in unseren Projekten und Programmen möglichst umfassend und bereichsübergreifend um.
Was dies genau für unsere Arbeit bedeutet, darüber haben wir mit unserem Strategieexperten Kai Pohlmann gesprochen.
Hallo Kai, warum konzentriert sich Malteser International nun verstärkt auf die Sektoren Gesundheit, WASH (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene) sowie Ernährungssicherheit?
Kai Pohlmann: Gesundheit ist für uns als Organisation unter dem Dach des Souveränen Malteserordens traditionell der Kern unserer Arbeit. Unser Gesundheitsansatz ist umfassend und schließt physische, psychische und soziale Aspekte ein. WASH und Ernährungssicherheit sind mit guter Gesundheit untrennbar verbunden. Um es praktisch zu veranschaulichen: Ohne sauberes Wasser zum Händewaschen oder auch zum Waschen von Lebensmitteln besteht die Gefahr, dass Menschen krank werden. Mit genügend Wasser können die Menschen Obst und Gemüse anbauen – damit können sie sich gesünder ernähren und werden seltener krank. Es ist ein Kreislauf, in dem alles voneinander abhängt.
Was ist, wenn es schnell gehen muss? Wie funktioniert unsere Arbeit in den drei Sektoren im Katastrophenfall?
Kai Pohlmann: Jeder dieser Sektoren trägt auf seine Weise entscheidend zur Linderung der Not bei. Und die Arbeit der einzelnen Teams wirkt sich automatisch aufeinander aus. In Notsituationen ermöglichen wir durch die schnelle Entsendung unserer medizinischen Teams und spezialisierter Notfalleinsatzteams eine umfassende Gesundheitsversorgung, einschließlich psychosozialer Unterstützung. Im WASH-Bereich sorgen wir dafür, dass Menschen Zugang zu sauberem Wasser, sanitärer Versorgung und Hygienemaßnahmen erhalten, unter anderem, damit sich zusätzlich zur Notsituation keine Krankheiten ausbreiten. Bei der Ernährungssicherheit setzen wir während Krisen auf Soforthilfemaßnahmen wie Nahrungsmittelverteilungen und Bargeldhilfen, um akute Not zu lindern und die Widerstandsfähigkeit der Menschen zu stärken. Keine Einzelmaßnahme hätte ohne die anderen eine langfristige Wirkung. Mit der integrativen Herangehensweise jedoch können wir die Grundbedürfnisse der betroffenen Bevölkerung bestmöglich decken und sie so für den Wiederaufbau nach der Krise stärken helfen.
Stichwort „nach der Krise“: Was möchten und können wir mit dem integrierten sektoralen Ansatz langfristig erreichen?
Kai Pohlmann: Wir wollen erreichen, dass die Menschen in den von uns unterstützten Regionen widerstandsfähiger gegenüber Krisen werden und ihre Bedürfnisse in allen relevanten Lebensbereichen erfüllt werden. Wo immer und wann immer möglich möchten wir Aktivitäten aus den drei Sektoren miteinander verbinden. Dabei legen wir besonderen Wert auf Querschnittsthemen wie menschenzentrierte, sichere und würdige Programmgestaltung, Geschlechtergleichstellung sowie Umwelt- und Klimaschutz.
Das Interview wurde im September 2025 geführt.