Cox’s Bazar. Heftige Regenfälle haben in den vergangenen Tagen im Flüchtlingscamp in Bangladesch zu starken Überschwemmungen geführt. Über 10.000 Menschen sind bereits direkt von den Auswirkungen des Monsuns betroffen, 1.600 Menschen mussten ihre Unterkünfte verlassen.
Die einfachen Unterkünfte aus Plastikplanen und Bambusrohren bieten den Menschen im größten Flüchtlingscamp der Welt während des Monsuns kaum Schutz. Sturm und Regen haben den sandigen Untergrund weggespült und Erdrutsche verursacht.
Malteser International ist auf Wassermassen vorbereitet
„Wir waren uns bewusst, dass die Situation für die Menschen im Camp in der Regenzeit sehr schwierig werden wird, da für die Errichtung des Camps weiträumig alle Bäume abgeholzt werden mussten“, sagt Cordula Wasser, Leiterin der Asienabteilung von Malteser International. „Daher haben wir im Vorfeld Notfallpläne ausgearbeitet, unsere Gesundheitsstationen auf höhere Positionen verlegt und besser befestigt und einen größeren Vorrat an Medikamenten besorgt, falls der Zugang zu den Camps wegen der Überschwemmungen gesperrt werden sollte.“ Bis jetzt musste eine der drei Gesundheitsstationen von Malteser International vorübergehend für einen Tag geschlossen werden.
Falls sich die Regenfälle, wie vorhergesagt, in den kommenden Wochen fortsetzen, kann sich die Notlage der Menschen weiter verschärfen. Dann ist ein Ausbruch von Epidemien ist zu befürchten. Die Mitarbeiter in den Gesundheitsstationen sind darauf vorbereitet und haben bereits in den vergangenen Monaten entsprechende Medikamente angeschafft.
In Cox's Bazar befindet sich das zurzeit größte Flüchtlingscamp der Welt. Seit August 2017 haben über 680.000 Angehörige der ethnischen Minderheit Rohingya hier Zuflucht gefunden, nachdem sie aus Myanmar geflohen sind.