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Malteser International: "Millionen Menschenleben sind in Gefahr"

Die Menschen in den Geflüchtetencamps in Bangladesch treffen die weltweiten Kürzungen besonders hart. Mohammed Ayas berichtet, wie sich sein Leben derzeit verändert. Foto: Malteser International

Das Geflüchtetencamp im Distrik Cox's Bazar in Bangladesch ist das größte weltweit und wächst weiter. Gleichzeitig werden die Mittel im Gesundheitsbereich drastisch gekürzt. Foto: Malteser International

Köln/Cox’s Bazar/Kakuma. Die jüngsten weltweiten Kürzungen internationaler Hilfsbudgets, wie die der Bundesregierung um mehr als die Hälfte, haben verheerende Auswirkungen. Obwohl die Anzahl der Menschen, die Unterstützung benötigen, stetig weiter steigen und mittlerweile bei rund 300 Millionen liegen, sinken die finanziellen Mittel. Der Gesundheitsbereich ist von den Kürzungen besonders betroffen. „Diese Kürzungen können weltweit Millionen Menschenleben kosten“, sagt Kees Zevenbergen, Programmdirektor von Malteser International, und nennt beispielhaft die Gesundheitsversorgung in zwei der größten Geflüchtetencamps der Welt: Cox’s Bazar in Bangladesch und Kakuma in Kenia. Zusammen 1,3 Millionen Menschen, die vor Konflikten und Verfolgung geflohen sind, müssen zusehen, wie ihre medizinische Versorgung wegbricht.

Im Cox’s Bazar-Distrikt, wo rund 1 Million Rohingya-Geflüchtete unter schwierigen Bedingungen leben, mussten bereits mehrere Kliniken schließen. Die Etats für die Gesundheitseinrichtungen wurden um mehr als 80 Prozent gekürzt. Der 20-jährige Mohammed Ayas aus Myanmar lebt in einem der Camps als Geflüchteter: „Die Bevölkerung hier wächst rasant. Gleichzeitig sehen wir, dass Gesundheitseinrichtungen geschlossen werden. Durch die Überbelegung breiten sich Krankheiten im Camp aus, die regelmäßig mit ausreichenden Medikamenten behandelt werden müssten. Besonders wichtig sind Gesundheitsdienste für schwangere Frauen. Sie benötigen eine gute Versorgung. Wir sind auf die Versorgung hier angewiesen, weil wir das Camp nicht verlassen dürfen und kein Einkommen haben.“

Auch im Kakuma-Camp in Kenia, in dem fast 300.000 Geflüchtete aus dem Südsudan, Somalia und weiteren Krisenregionen leben, sind die Einschnitte immens. Die 39 Jahre alte HIV-Patientin Ngipuo Lomodo beschreibt ihre aktuelle Situation: „Durch die reduzierten Lebensmittelrationen bin ich schwächer geworden und habe Gewicht verloren. Das wenige Essen, das wir bekommen, hat zu Spannungen mit Nachbarn und Verwandten geführt. Die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage und der Mangel an Arbeitsplätzen haben die Gemeinde anfälliger für Kriminalität gemacht. Ich lebe nun in ständiger Angst vor Diebstahl und Gewalt.“

In den Gesundheitseinrichtungen in Kakuma wurde aufgrund der Mittelkürzungen rund die Hälfte des Personals entlassen werden. Auch Medikamente werden in den Gesundheitseinrichtungen zur Mangelware. 

Zevenbergens Resumee: „Die Einschnitte kommen zu einem Zeitpunkt, an dem immer mehr Menschen fliehen müssen. Mehr als 120 Millionen Menschen leben derzeit unter schwierigsten Bedingungen auf der Flucht. Wir Hilfsorganisationen halten unsere Hilfe aufrecht, solange es irgendwie geht. Aber wenn an dieser Stelle die Menschlichkeit verloren geht, dann sind Millionen Menschenleben in Gefahr. Hier zu sparen, ist grausam.“

Malteser International unterstützt in den Geflüchtetencamps in Bangladesch derzeit drei Gesundheitseinrichtungen und in Kakuma bei der Verteilung von Lebensmitteln, Bargeldhilfen und Saatgut. Zudem werden dort 16 Gesundeinrichtungen unterstützt. 
 

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Kees Zevenbergen, Programmdirektor von Malteser International steht für Interviews und O-Töne zur Verfügung.
Vermittlung: +49 (0)221 9822-7181, katharina.Kiecol@malteser-international.org

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Email: katharina.kiecol(at)malteser-international.org

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