Mitte April reiste eine Delegation von vier ugandischen Ärzten nach Köln, um sich dort mit den Experten von Malteser International auszutauschen. Ziel dieser Reise war es, das deutsche Rettungswesen kennenzulernen und Informationen für den Aufbau eines vergleichbaren Systems in dem ostafrikanischen Land zu sammeln. Während ihrer viertägigen Reise durch Deutschland wurden sie von einer Mitarbeiterin von Malteser International begleitet und erhielten einen ersten Einblick in die Organisation der deutschen Notfallversorgung.
Auf ihrer Rundreise besuchten die Ärzte verschiedene Krankenhäuser der Malteser, zum Beispiel in Bonn, verbrachten einen Tag auf verschiedenen Rettungswachen in Wetzlar und begleiteten je ein Team im Rettungswagen und im Notarzteinsatzfahrzeug. Dr. Andrew Sekitooleko aus Uganda stellte abschließend fest: „Es kommt aus meiner Sicht weniger auf professionelle Geräte an, sondern vor allem auf die Experten, die sie bedienen. Die Rettungswagenbesatzung am Unfallort arbeitete in erster Linie sehr strukturiert und im Team – mit ihren Händen und ihrem Verstand. Es ist aus meiner Perspektive sinnvoll, die Priorität in Uganda auf die Ausbildung zu setzen.“
Im Anschluss an diese Reise wird Malteser International gemeinsam mit den ugandischen Partnern einen Aktionsplan für den Aufbau eines vergleichbaren Rettungswesens in Uganda erstellen. In der Hauptstadt Kampala soll noch in diesem Jahr mit Unterstützung von Malteser International und dem Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit eine zentrale Leitstelle aufgebaut werden; außerdem sollen Notaufnahmen nach dem Standard der Weltgesundheitsorganisation ausgestattet und Notfallpfleger ausgebildet werden.
Roland Hansen, Leiter der Afrikaabteilung von Malteser International, zog nach dem Besuch eine positive Bilanz: „Es war eine Freude anzusehen, wie stark das Interesse unserer ugandischen Partner für dieses Projekt ist und dass sie so viel wie möglich von den Erfahrungen der Malteser lernen wollen. Durch den praktischen Einsatz als Helfer auf den Rettungswagen der Malteser haben sie ‚Feuer‘ gefangen und sind in ihrem Willen gestärkt, die meist unzureichende Erstversorgung bei Unfällen in Uganda zu verbessern.“
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