Für eine gesündere Zukunft: Infektionsschutz für Junior und seine Schule
Sauberes Wasser, Hygiene und Wissen – für Junior bedeutet das mehr als Gesundheit. Es ist Hoffnung für seine Familie und ein Traum für die Zukunft: eines Tages selbst Leben retten.
Junior Munguromo ist 14 Jahre alt, als wir ihn im Februar 2025 treffen. Er und seine Schwester Francince, 15, leben in der Provinz Ituri in der Demokratischen Republik Kongo. Um ihr Zuhause zu erreichen, braucht man ein robustes Auto, das die steilen, rutschigen und staubigen Straßen in dieser bergigen Region bewältigen kann. Die Wege wurden größtenteils von den Menschen hier selbst angelegt – mit einfachen Werkzeugen, indem sie Buschland rodeten und Teile der Berge abtrugen. In der Regenzeit sind die Straßen oft völlig unpassierbar, und nicht selten ist eine Brücke zerstört oder unbenutzbar.
Bessere Gesundheitsbedingungen an Schulen
Juniors Schule – die Mbunya-Grundschule – liegt in der Gesundheitszone Angumu, nahe dem Albertsee. An klaren Tagen kann man von dort Uganda sehen. Wie die meisten Familien hier haben Junior und Francince kein fließendes Wasser zu Hause, und auch die Schule hatte keines, bevor sie Teil des One Health-Programms von Malteser International wurde. Im Rahmen des Programms installierten wir Toiletten, Waschbecken und Wassertanks in dieser und weiteren Schulen sowie in Gemeindezentren. Lehrer wurden in Handhygiene geschult und gaben ihr Wissen an die Schüler und Schülerinnen weiter – die wiederum ihre Familien informierten.
„In der Schule haben sie uns beigebracht, wie wichtig es ist, die Hände sauber zu halten. Wir müssen sie vor dem Essen und nach dem Toilettengang waschen. Wenn wir das nicht tun, riskieren wir, krank zu werden“, erzählt Junior.
Zu Hause fehlt das Wasser
Zu Hause ist es noch schwierig, das Gelernte umzusetzen. „Das Problem ist manchmal, dass wir nicht genug Wasser haben“, sagt Francince. „Wir müssen den Hügel hinunter bis zum Fluss im Tal laufen. Ich trage einen 20-Liter-Kanister auf dem Kopf und einen weiteren mit 5 Litern auf dem Rücken. Das müssen wir jeden Tag machen, weil viele Menschen in diesem Haus leben, auch meine Tante und ihre Kinder, die vor dem Krieg fliehen mussten.“ Doch das Flusswasser kann gefährlich sein, denn eine parasitäre Krankheit namens Bilharziose ist in der Region weit verbreitet.
Junior erklärt: „Wir haben auch über Bilharziose gelernt. Wenn man am Fluss oder See arbeitet, können die Parasiten durch die Haut in den Körper gelangen. Sie wachsen und lassen den Bauch anschwellen. Man sieht groß aus, aber ist krank. Um Bilharziose zu verhindern, sollen wir nicht im Fluss oder See spielen oder schwimmen. Wer im Wasser arbeitet, soll Gummistiefel tragen. Es ist auch nicht gut, dort Wäsche zu waschen.“
Die Versorgung muss weiter ausgebaut werden
Wie bei Juniors Familie fehlt es in vielen Gemeinden an sicheren Wasserquellen, Latrinen und anderen Einrichtungen. Mit dem One Health-Ansatz arbeitet Malteser International daran, diese Situation zu verbessern und Epidemien vorzubeugen. Außer in Schulen wurden auch in Gesundheitszentren Latrinen gebaut, damit Menschen nicht mehr Flüsse, Seen oder Büsche als Toilette nutzen müssen. In einigen Gemeinden konnten bereits gemeinschaftliche Wasseranschlüsse installiert werden, lokale Komitees überwachen den Zugang und die Hygiene. Der Zugang zu sauberem Wasser, angemessener Sanitärversorgung und guter Hygiene hat das Risiko einer Bilharziose-Infektion deutlich gesenkt – doch es bleibt noch viel zu tun.
Immerhin: An seiner Schule sind die Umbauten abgeschlossen und Junior freut sich über die neuen Toiletten. „Früher hatten wir schlechte Latrinen, bis neue gebaut wurden. Sie sehen schön aus, und ich fühle mich wohler, sie zu benutzen. Die Tür schließt gut, der Raum ist groß und gut belüftet. Es gibt auch einen Wassertank, sodass wir unsere Hände waschen können.“
Juniors Traum für die Zukunft
Auch wenn er noch jung ist, versteht Junior bereits gut, was es braucht, um positive Veränderungen durch Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene zu bewirken – aber auch dass noch viel getan werden muss: „Nicht alle Kinder haben ihre Gewohnheiten geändert, obwohl wir es gelernt haben!“ Junior gibt sein Wissen gern weiter und hofft, eines Tages eine noch aktivere Rolle für die Gesundheit seiner Gemeinschaft zu übernehmen. „In der Schule liebe ich es, alles über Anatomie zu lernen. Später möchte ich gerne Arzt werden, um den Kranken zu helfen.“