Geschichten, von Menschen im Mittelpunkt der humanitären Hilfe
Seit der Gründung ist das ToGETHER-Projekt ein Vorreiter für integrative und lokal geführte humanitäre Maßnahmen in Bangladesch. Eine der wichtigsten Komponenten, die flexible Finanzierung für humanitäre Einsätze und Innovationen, spielt eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Lokalisierung. Durch die Vereinfachung von Finanzierung und Entscheidungsprozessen auf lokaler Ebene ermöglicht diese flexible Finanzierung schnelle, wirksame und menschenzentrierte Hilfe unter der Leitung lokaler Akteure.
Das ToGETHER-Projekt wird in Zusammenarbeit mit den lokalen Organisationen AFAD, CDD, ERA, Mukti Foundation, und PHALS durchgeführt, deren gemeinsame Bemühungen dazu beitragen, Würde, Widerstandsfähigkeit und Hoffnung in Gemeinden in ganz Bangladesch wiederherzustellen. Folgende Beispiele zeigen konkrete Erfolge, die durch diese Zusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung von Aktion Deutschland Hilft (ADH) und dem Auswärtigen Amt ermöglicht wurden.
Aus Nothilfe eine kluge Investition machen
Im Jahr 2021 verwüstete eine Sturzflut das Dorf Jhakhupara im nördlichen Distrikt Kurigram und hinterließ Familien wie die von Anju Begum ohne Obdach und Nahrung. Durch unsere Partnerorganisation AFAD und den flexiblen Finanzierungs-Mechanismus im Rahmen des ToGETHER-Projekts erhielt Anju 10.000 BDT (~100 €) als Soforthilfe.
Sie verwendete 6.000 BDT für lebensnotwendige Güter wie Lebensmittel, Wasser, Medikamente und Reparaturen und investierte die restlichen 4.000 BDT in eine Ziege. Innerhalb von zwei Jahren vermehrte sich ihr Viehbestand und brachte 26.200 BDT (~262 €) sowie ein regelmäßiges monatliches Einkommen von 4.000 bis 5.000 BDT (~35 bis 40 €) ein.
„Die Unterstützung nach der Flut half mir, die Grundbedürfnisse meiner Familie zu decken, und später konnte ich investieren und selbstständig werden.“
– Anju Begum
Ein sicherer Weg zu sauberem Wasser für Taslima
„Jedes Mal, wenn ich Wasser holen ging, kämpfte ich nicht nur gegen die Entfernung. Ich kämpfte gegen Angst, Scham und das Gefühl, dass das Leben für Menschen wie mich immer schwerer ist.“ In Patharghata im südlichen Bangladesch lebt Taslima mit einer Sehbehinderung. Jahrelang legte sie jeden Tag weite Strecken zurück, um unsicheres und salziges Wasser zu holen. Die Reise erschöpfte sie nicht nur, sondern setzte sie täglich Risiken aus. Darüber hinaus war das Wasser kontaminiert und stellte ein Gesundheitsrisiko für sie und ihre Gemeinde dar. Im Rahmen des ToGETHER-Projekts stellt unser Partner CDD Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt der Lösungsansätze und sorgte für den Zugang zu Regenwassersammlern und sicheren Wasserstellen in unmittelbarer Nähe. Heute muss Taslima nicht mehr kilometerweit laufen, um Wasser zu holen. Stattdessen holt sie sauberes Wasser in der Nähe ihres Zuhauses.
„Früher war jeder Schritt für Wasser ein Kampf. Heute hole ich sauberes Trinkwasser in Ruhe und Sicherheit."
– Taslima
Sicherer Zugang zu Wasser, sichereres Leben
In Barman Para im nord-östlichen Distrikt Sunamganj überquerte die 42-jährige Julekha Barmon früher mit einem Boot einen Fluss, um Wasser für ihre fünfköpfige Familie zu holen – eine riskante und anstrengende Aufgabe.
Dank eines nahe gelegenen Rohrbrunnens, der im Rahmen des ToGETHER-Projekts installiert wurde, hat ihre Familie nun sicheren und einfachen Zugang zu sauberem Wasser. Was früher der schwierigste Teil ihres Tages war, ist nun eine einfache und sichere Routine geworden.
„Wir mussten mit dem Boot den Fluss überqueren, um Wasser zu holen. Jetzt, mit diesem Brunnen in der Nähe, haben meine Familie und ich sicheren Zugang zu sauberem Wasser.“
– Julekha Barmon
Ein kleines Bauwerk mit großer Wirkung
Im Dorf Porakatla in Satkhira im südwestlichen Bangladesch musste eine marode Bambusbrücke überquert werden, um Wasser aus einem Kanal zu holen. Dies barg tägliche Gefahren: Kinder stürzten oft auf dem Weg zur Schule, und für Schwangere, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen war das Überqueren der Brücke äußerst gefährlich.
Mit Unterstützung von Malteser International baute die Mukti Foundation im Rahmen des ToGETHER-Projekts eine stabile Holzbrücke. Jetzt können die Kinder ohne Angst zur Schule gehen und die Dorfbewohner die Brücke sicher überqueren. Diese kleine, aber wichtige Infrastruktur gewährleistet einen sicheren und einfachen Zugang zu sauberem Wasser für alle.
Hilfe im richtigen Moment
Als eine Sturzflut den Ort Gowakhali Tekpara in Cox's Bazar verwüstete, verlor Jubaida Khanam ihr Zuhause und musste sich ohne jegliche Mittel um sechs Familienmitglieder kümmern – darunter drei schulpflichtige Kinder. Gleichzeitig brachte sie ihr jüngstes Kind zur Welt.
Durch das ToGETHER-Programm, umgesetzt von unserer Partnerorganisation PHALS, erhielt Jubaida 10.000 BDT (~100 €) als finanzielle Soforthilfe. Die Unterstützung kam in einem kritischen Moment und half ihr, den unmittelbaren Bedarf an Nahrung, Unterkunft und Versorgung für ihr Neugeborenes zu decken. Heute bauen Jubaida und ihre Familie ihr Leben allmählich wieder auf, mit mehr Stabilität und Zugang zu grundlegenden Lebensnotwendigkeiten.
“Dieses Geld hat uns gerettet. Aber vor allem wurde uns dadurch Hoffnung geschenkt. "
- Jubaida Khanam
(Oktober 2025)